01.12.2022 – Bayern

Bronze für Bürgerhaus in Miltenberg

Bürgerhaus in der Hauptstraße von Miltenberg * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

Download

Am höchsten Punkt des "Schnatterlochs" gelegen

An der Inneninstandsetzung eines Bürgerhauses in der Hauptstraße von Miltenberg beteiligte sich im vergangenen Jahr die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 25.000 Euro. Nun überbringt am Freitag, den 2. Dezember 2022 um 15.00 Uhr Petra Schöllhorn vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD an die Denkmaleigentümerin Margret Köpke eine Bronzeplakette mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll künftig an das hilfreiche Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Bürgerhaus ist eines von über 530 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Zum Objekt

Hangseitig unterhalb der Mildenburg liegt am höchsten Punkt des sogenannten "Schnatterlochs" ein Bürgerhaus, das zum Altstadt-Ensemble gehört. Der dreigeschossige Satteldachbau am Marktplatz hat ein massives bruchsteinernes Erdgeschoss, das Werksteinrahmungen aus mehreren Bauphasen ergänzen. Der Giebel, der bis in das zweite Obergeschoss reicht, und die bergseitige Traufseite sind in Buntsandstein und Ziegel ausgeführt. Die teilweise hervorragenden Fachwerkobergeschosse wurden mehrfach umgebaut.

Das über annähernd quadratischem Grundriss errichtete Haus wurde laut dendrochronologischer Untersuchungen 1360 erbaut. Die dem Schnatterloch zugewandte Hausseite zeigt größtenteils noch das bauzeitliche Fachwerk mit kurzen Bügen, während die Marktplatzseite im 18. und 19. Jahrhundert eingreifend mit konstruktivem Fachwerk umgebaut wurde. Zum Tal hin ist dem Gebäude ein Anbau mit Pultdach und ein Zugang zu dem unter dem Wohnhaus in den Felsen gegründeten Gewölbekeller aus dem Jahr 1530 vorgebaut. Bergseitig wurde eine Remise angelegt, unter der sich ein weiterer, größerer Gewölbekeller, ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert, befindet.

Das Innere des Wohnhauses ist fast durchgehend mit je vier etwa gleich großen Räumen pro Geschoss gegliedert. Teile der bauzeitlichen Boden- und Deckenkonstruktionen sind inklusive der dazugehörigen Fassungen noch vorhanden. Lediglich das Dachwerk ist in der Zwischenkriegszeit ersetzt worden.