02.10.2020 – Berlin

Bronze für das Landhaus Dr. Bejach in Berlin

Zur Erinnerung an die private Spendentätigkeit

An der Instandsetzung der massiv gebauten Pergola an der südlichen Grundstücksgrenze des Landhauses Dr. Bejach in Berlin Steinstücken beteiligte sich dank der Lotterie GlücksSpirale vor zwei Jahren auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 35.000 Euro.

Nun erhält Denkmaleigentümerin Dr. Kitty Velmer am Freitag, den 2. Oktober 2020 um 14.00 Uhr eine Bronzeplakette mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Plakette soll auch nach Abschluss der Fördermaßnahmen an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto erinnern und zugleich für weitere Unterstützung werben. Das Landhaus am Stadtrand zu Potsdam gehört zu den 200 Objekten, die die private in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Rentenlotterie von Lotto allein in Berlin fördern konnte.

Das 1927/1928 von Erich Mendelsohn für den Arzt Dr. Curt Bejach errichtete Landhaus ist weitgehend authentisch erhalten. Der jüdische Amtsarzt wurde 1933 aus politisch-rassistischen Gründen entlassen und musste sein Haus drei Jahre später zwangsverkaufen.

Das Gebäude liegt im hinteren Teil eines tiefen Grundstücks. Es besitzt ein hohes Maß an natürlicher Belichtung. Das räumliche Zusammenspiel von Wohngebäude, Außenbereichen, Pergola und Garten macht das gesamte Grundstück zu einem Gesamtkunstwerk der Moderne. So gehört auch die Ziegelmauer zum architektonischen Gesamtentwurf. Die horizontale Bänderung aus dunkelroten Klinkerreihen mit hellen Putzstreifen, die sich auch an den Pfeilern der Pergola findet, setzt einen klaren Akzent.

Die Pergola an der südlichen Grundstücksgrenze hat über die gestalterische Funktion hinaus noch die Aufgabe, einen Geländevorsprung von etwa 1,9 Meter Höhe abzufangen. Die Substanz der Pergola war stark gefährdet. Die verrosteten Stahlträger in den Pfeilern schädigten das Mauerwerk durch die Ausdehnung des Stahlvolumens, die das Mauerwerk sprengte.

Die neue Eigentümerin ist ein Glücksfall für das Baudenkmal. Nach Jahren des Stillstands sorgte sie für die denkmalgerechte Sanierung des hochkarätigen Anwesens. Das Landhaus Dr. Bejach gehört zur Top-Kategorie der Berliner Denkmäler der 1920er Jahre.