26.03.2019 – Thüringen

Bronze für das Röderschlösschen in Liebenstein

Ein fürstliches Haus für jedermann

Dank einer zweckgebundenen Spende sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren für die statisch-konstruktive Erdgeschosssanierung des Röderschlösschens in Liebenstein 10.000 Euro zur Verfügung stellen. Nun überbringt am Freitag, den 29. März 2019 um 14.30 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Hartmut Ellrich, Ortskurator Gotha/Gothaer Land der DSD, Bürgermeister Jörg Becker eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch soll das Engagement der privaten Förderer der DSD und der Rentenlotterie von Lotto auch nach Abschluss der Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Röderschlösschen ist eines der über 480 Denkmale, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Das sogenannte Röderschlösschen in Liebenstein ist ein dreiflügeliges Herrenhaus, das für den Freiherrn von Röder um 1750 errichtet wurde. Der Bau erhebt sich über einem Natursteinsockel, die Fassade prägen ein weit vorspringender Mittelrisalit mit Pilastergliederung sowie stichbogige Fenster und Ecklisenen. Das Giebeldreieck schmücken zwei stuckierte, von Rocaillen gerahmte Wappenkartuschen. Die Fassaden der zweigeschossigen, einen kleinen Hof begrenzenden Seitenflügel sind ohne besonderen Schmuck.

Den inneren Raumeindruck beeinträchtigen seit der Nachkriegszeit die abgehängten Decken und vorgestellten Wände. Die ursprünglich farbig gefasste Decke spannt sich in einer leichten Wölbung über stark profilierte Wandgesimse. Den zentralen Spiegel umschließen Blattornamente, C-Schwünge und Fabeltiere. Dekorativ sind Rocaille-Kartuschen und vielfältige Muschel- und Rankenornamente angebracht. In der Mitte des Spiegels wurde ein kreisrunder, plastisch gestalteter Blütenkranz platziert, der von einem breiten, bewegten Rahmen aus Beschlagwerk, Ranken und Akanthuslaub gefasst wird.

Das Schlösschen gelangte 1820 in den Besitz des Herzogtums Sachsen-Gotha und diente unter anderem als Sitz verschiedener Ämter sowie als herzogliches Jagdquartier. 1947 übernahm die Gemeinde das Denkmal und nutzte es als Gemeindebüro und Heimatmuseum, für Wohnungen, Gewerbe und Bücherei. Nach der Sanierung soll das Schlösschen wieder als Bürgerhaus für Vereine, die Bücherei, das Heimatmuseum, den Seniorenclub, den Jugendtreff und das Gemeindeamt dienen.