21.11.2017 – Niedersachsen

Bronze für die Arp-Schnitger-Orgel in der St. Johanniskirche in Oederquart

Die Arp-Schnitger-Orgel in der St. Johanniskirche in Oederquart © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

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Die Arp-Schnitger-Orgel in der St. Johanniskirche in Oederquart © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

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Vielleicht bald Weltkulturerbe

Am Donnerstag, den 23. November 2017 um 14.30 Uhr überbringt Dieter Kunze, Ortskurator Stade der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung der Arp-Schnitger-Orgel in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Johannis in Oederquart im Beisein von Timo Jahns von Lotto Niedersachsen an Marlies Ahlf, die Vorsitzende des Kirchenvorstands, eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Stiftung beteiligte sich im vergangenen Jahr mit 20.000 Euro an der Wiederherstellung des wertvollen Instruments.

Die in wesentlichen Teilen noch heute vorhandene Arp Schnitger-Orgel in der spätgotischen St. Johanniskirche ist eine von ursprünglich 160 Orgeln aus der Werkstatt des berühmten Orgelbauer. Weltweit existieren noch 35 Instrumente. Davon zählt die Orgel in Oederquart als Nummer 4. Sie entstand zwischen 1678 und 1682 und besaß 28 Register auf 3 Manualen und einem angehängten Pedal. Möglicherweise nutzte Schnitger das vorhandene Gehäuse der Vorgängerorgel von Antonius Wilde. 1864/1865 baute Johann Hinrich Röver aus Stade das Instrument durchgreifend um, nachdem zuvor nur geringfügige Arbeiten an der Orgel vorgenommen worden waren.

Nach Restaurierungen im Jahr 2000 und 2013/2015 erklingt die Orgel mit 28 Registern wieder genau so, wie sie von Arp Schnitger 1682 abgeliefert wurde. Schnitger-Orgeln sind in Deutschland, Holland, Portugal und Brasilien erhalten. Wegen ihrer hohen Qualität und mittlerweile Rarität streben die "Schnitger Länder" eine Anerkennung der Instrumente als Weltkulturerbe an.

Die Johanniskirche wird nicht nur kirchlich genutzt. Orgelführungen und -exkursionen, Konzerte, CD-Produktionen, Programme und Konzerte für Kinder und Jugendliche sowie eine Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Orgelakademie Stade demonstrieren das hohe Engagement der Gemeinde für die Musik.

Die Orgel in der St. Johanniskirche gehört zu den über 370 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.