16.11.2019 – Thüringen

Bronze für die Jakobuskirche in Wiesenthal

Erinnerung an Unterstützung durch private Förderer

An der Innenrestaurierung der Jakobuskirche in Wiesenthal beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor drei Jahren dank einer ihrer treuhänderischen Stiftungen mit 15.000 Euro. Nun erreicht Pfarrer Olaf Schnarr eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der DSD auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Jakobuskirche gehört zu den über 480 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Leicht erhöht erhebt sich am östlichen Ortsrand von Wiesenthal die Jakobuskirche an einer alten Handelsstraße, die eine wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Meiningen und Fulda war. Das Gotteshaus wurde an der Stelle eines älteren Vorgängerbaues neu errichtet und 1756 geweiht. Teile der Umfassungsmauern der vorherigen Wehrkirche mit Schießscharten und Resten eines viereckigen Turms sind erhalten. Der fast quadratische sogenannte Narrenturm stammt aus dem 16. Jahrhundert. Den Putzbau gliedern Rundbogenfenster, die Natursteingewände rahmen, und Eckquaderungen. Eine barocke Schweifhaube mit Laterne und Spitzdach bekrönt den Turm.

Den Zugang in die Kirche ermöglicht ein hochrechteckiges Portal mit Rundbogenfenster auf der westlichen Giebelseite. Die als Saal gestaltete Chorturmkirche dominieren doppelte Emporen auf Holzsäulen, eine eingeschossige Westempore mit Balusterbrüstung und ein Holztonnengewölbe. Die Kanzel mit Figuren der Evangelisten und des Salvators und die Orgel stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der fast lebensgroße hölzerne Kruzifixus auf dem Altar wurde vermutlich im 14. Jahrhundert angefertigt und soll aus der nicht mehr erhaltenen Wallfahrtskapelle bei Hartschwinden stammen.

Die Kirche in Wiesenthal hatte arge Feuchtigkeitsprobleme. Dadurch kam es zu starkem Hausschwammbefall, so dass die gesamte Fußbodenkonstruktion erneuert werden musste. Der Fußbodenaufbau bestand ursprünglich aus einem äußeren Ring aus keramischen Platten. In der Mitte des Kirchenschiffs befand sich eine Dielung auf Lagerhölzern. Der Boden wurde nun etwa 30 Zentimeter tief ausgekoffert und durch einen Unterbau aus Basaltschotter ersetzt. Die Randbereiche und den Mittelgang ersetzte man durch einen Sandsteinbelag im Splittbett. Die Sandsteinplatten im Mittelgang wurden auf Betondielen verlegt, die eine Durchlüftung ermöglichen. Auch der Fußboden unter den Bänken erhielt eine durchgehende Hinterlüftung der Holzkonstruktion.