20.05.2022 – Hessen

Bronze für Schloss Amönau

Schloss Amönau * Foto: Iva Strack

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Zur Erinnerung an die private Förderung

Eine Bronzeplakette mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ wird künftig an das hilfreiche Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale für Schloss Amönau in Ebern erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich dort vor zwei Jahren an der Sanierung der Außenhülle mit 50.000 Euro. Schloss Amönau gehört somit zu den über 240 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Das einstige Rittergut Amönau steht heute am Rand des gleichnamigen Dorfes, nahe der Kirche. Von drei Bächen umflossen und einer Mauer umgeben hat man es etwas erhöht auf einem Hügel errichtet. Bekannt wurde es weithin durch seinen Rapunzelturm. Der zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf der steinernen Umfassungsmauer des Areals als Gartenhäuschen errichtete Turm inspirierte den Maler Otto Ubbelohde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts zu einer llustration der Märchen der Gebrüder Grimm. Der Amönauer Turm diente als Vorlage für das Märchen von Rapunzel mit dem langen Haar. Gartenseitig erreicht man das Fachwerkobergeschoss mit seinem achteckigen Erker über eine steile Steintreppe. Das Fachwerk ist mit Backstein in Zierformen ausgefacht. Ein Schieferdach deckt den Bau.

Den südlichen und steinernen Teil des Herrenhauses errichteten die Herren von Hohenfels bereits im ausgehenden 15. Jahrhundert. Um 1800 wurde der mittelalterliche Kernbau um ein repräsentatives Fachwerkgebäude ergänzt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte die verarmte Adelsfamilie die Bauten nicht länger instandhalten. Das Gebäude stand nach 2008 leer und fand erst 2018 neue Eigentümer.

Der zweigeschossige, steinerne Kernbau steht auf Gewölbekellern und erhebt sich auf einem T-förmigen Grundriss. Hochrechteckige, von Sandsteingewänden gerahmte Zwillingsfenster gliedern die Fassaden. Ein zweigeschossiges Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel prägt die Hauptansicht. Die Giebelseiten sind verschiefert. Ein Mansarddach mit Gauben überspannt den Bau. Mehrere Sandsteinstufen führen zu einem zweiflügeligen, von Sandsteingewänden gerahmten Portal. Im Inneren haben sich ein repräsentatives zweiläufiges Treppenhaus mit eleganter Holztreppe, mit Tonplatten belegte Böden, originale Türen, Dielen und teilweise auch historische Fenster erhalten.