04.09.2018 – Hessen

Bronzeplakette an der Alten Kapelle in Steffenberg erinnert an DSD-Förderer

Die Alte Kapelle in Steffenberg-Eisenhausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Alte Kapelle

Blick ins Innere der Alten Kapelle in Steffenberg-Eisenhausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Gerettet durch einen rührigen Förderverein

Am Freitag, den 7. September 2018 um 11.00 Uhr überbringt Ulrich Althaus, Ortskurator Marburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Oliver Pohland von Lotto Hessen an die Erste Vorsitzende des Vereins Niedereisenhausen Dorf(er)leben e.V., Ute Ruffert, eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ für die Alte Kapelle von Steffenberg-Niedereisenhausen. Die Tafel hält das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung und soll zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte dank ihrer Spender und der Lotterie GlücksSpirale 2013 und 2015 insgesamt über 85.000 Euro für die Außen- und Innensanierung zur Verfügung stellen, so dass weitere Fördermittel von Bund und Land ermöglicht wurden. Die Alte Kapelle gehört zu den über 190 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Wohl wegen der Nähe zur Furt über die Perf entstand im späten 12. oder 13. Jahrhundert in Niedereisenhausen eine erste Kapelle. Bis heute liegt die im Kern mittelalterliche kleine Saalkirche mit Fachwerkchor zentral im Ort. Das hohe Bruchsteinerdgeschoss stammt vermutlich vom mittelalterlichen Vorgänger. Nach einem schweren Hagel- oder Unwetterschaden um 1660 bauten spätere Generationen darauf ein kräftiges Fachwerkgeschoss auf, das quadratische Gefache prägen, teilweise mit Andreaskreuzen, Gitterwerk oder Streben. Ein mittelalterlicher Altar, doppelstöckige Emporen, eine barocke Kanzel und historische Bänke zeugen vom Glauben vieler Epochen. Der ursprüngliche Westeingang wurde im 19. Jahrhundert auf die Südseite versetzt. Ein verschiefertes Walmdach mit Dachreiter deckt den regional typischen Kirchenbau, in dem bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vier Gottesdienste im Jahr abgehalten wurden. Danach feierte man Gottesdienst nur noch am Sonntag Trinitatis und am Jakobustag zur Erinnerung an einen Hagelsturm im Jahr 1639.

Schäden am Fachwerk, insbesondere der westlichen Wetterseite waren zu beheben. Durch eine undichte Dachdeckung war Nässe in den Dachstuhl eingedrungen und schädigte Konstruktion, Decke, Wandfassungen, Putze und Raumfassungen. Auch hatte sich Schwamm gebildet. Der Förderkreis Alte Kirche rettete die sich damals im Besitz der politischen Gemeinde befindliche Kirche 1981 durch Kauf. Es begann die Instandsetzung und eine kulturelle Nutzung. 2007 wurde schließlich die erste Hälfte der Dachdeckung saniert, zum Schluss stand die Verschieferung des Westgiebels, die Instandsetzung der Dachflächen, die Reparatur der Fassade und die Queraussteifung an.