Landschaftsprägend auf einer steilen Basaltkuppe zwischen den Ortsteilen Ersrode und Beenhausen erhebt sich Schloss Ludwigseck in den östlichen Ausläufern des Knüllgebirges. Die einstige Burganlage wurde im Auftrag des Landgrafen Ludwig I. von Hessen durch die Ritter und Erbmarschälle von Röhrenfurth und die Ritter von Holzheim erbaut und 1419 vollendet.
Nach starken Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde das Ensemble in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als repräsentatives Jagdschloss der Riedesel Freiherrn zu Eisenbach. Während des 18. Jahrhunderts verfiel das Schloss. 1858 ließen Ludwig und Wilhelmine Riedesel zu Eisenbach die Anlage im Stil des Historismus durch den Architekten Hugo von Ritgen umbauen und instandsetzen. 1980 kam der Besitz durch Erbfolge an die Familie von und zu Gilsa, die dort ihren Wohnsitz hat.
Das Ensemble besteht aus einem im Norden gelegenen repräsentativen Haupthaus mit Bauelementen aus Gotik und Renaissance sowie verschiedenen Wohn- und Wirtschaftsbauten, die sich um den südlich vorgelagerten Wirtschaftshof gruppieren. Den Innenhof des Hauptbaues begrenzt zum Wirtschaftshof hin eine Wehrmauer mit Toreinfahrt. Das Mauerwerk ist großenteils noch gotisch. Besonders bedeutend für die Geschichte der Burg sind die noch weitgehend original erhaltenen bastionsartigen Mauerzüge, die den Wehrcharakter der Anlage dokumentieren.
Das durch Witterung und Alter geschädigte Mauerwerk wies zahlreiche Feuchteschäden auf und musste auch von Bewuchs befreit werden. Schloss Ludwigseck ist eines von über 170 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.