28.11.2017 – Baden-Württemberg

Bronzeplakette für Balinger Siechenkapelle

Arbeiten gut ausgeführt

Für die Sanierung des Mauerwerks der Siechenkapelle in Balingen im Zollernalbkreis stellte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren dank der Lotterie GlücksSpirale 40.000 Euro zur Verfügung. In diesen Tagen nun erreicht Baudezernent Michael Wagner zur Erinnerung an die Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Balinger Siechenkapelle ist eines von über 300 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Nahe des Balinger Krankenhauses befindet sich nordöstlich der Innenstadt an einer Ausfallstraße die ehemals vor der Stadt liegende Kapelle des vornehmlich für Leprakranke genutzten Siechenhauses. Der kleine hochgotische Kapellenbau wurde gemäß dendrochronologischer Untersuchungen 1427/1428 errichtet. Die Stadt ist heute Eigentümerin der Kapelle. Das Gebäude wird heute für Gottesdienste der orthodoxen Kirchengemeinde genutzt.

Den Rechteckbau deckt ein Satteldach mit hölzernem Dachreiter, erhalten haben sich eine profilierte Spitzbogentür und gekuppelte Spitzbogenfenster an der Ostwand. Von der einstigen baukünstlerischen Ausstattung ist neben den steinernen Tür- und Fenstereinfassungen eine Wandmalerei im heutigen Dachraum erhalten. Am Ostgiebel sind seitlich des Fensters zwei thronende Heilige dargestellt. Der Umriss des Putzfeldes bildet den Verlauf der bauzeitlichen Tonnendecke ab. 1958 wurde eine hölzerne Flachdecke eingezogen.

An verschiedenen Stellen des Dachs waren aufgrund von Undichtigkeiten in der Deckung Feuchtigkeitsschäden aufgetreten. Fundamentsetzungen und Mauerwerksrisse waren im von aufsteigender Feuchtigkeit geschädigten Mauerwerk festzustellen, zudem Putzabplatzungen außen wie innen. Auch die Wandmalereien wurden durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen. Zudem waren die Hölzer von Anobien befallen.

Die Siechenkapelle in Balingen ist ein mittelalterliches kleines Gebäude, das sich in einem dispersen städtebaulichen Umfeld befindet. Alle Arbeiten wurden eng mit dem Referenten des Landesdenkmalamtes abgestimmt. Die Arbeiten sind in einem guten Zustand ausgeführt. Insbesondere die Zimmererarbeiten, die am Dach erfolgt sind, sind handwerklich gut ausgeführt.