21.03.2019 – Bayern

Bronzeplakette für den Taubenturm in Dießen

Taubenturm in Dießen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Download

Fenster im Taubenturm in Dießen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Download

Erinnerung an private Förderer

Bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 22. März 2019 um 14.00 Uhr überbringt Franz Graf Stillfried, Vorsitzender der treuhänderischen Baudenkmal-Stiftung München in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Professor Dr. Thomas Raff, den ersten Vorsitzenden des Heimatvereins Diessen e.V., für die gelungenen Restaurierungsmaßnahmen am Taubenturm in Dießen eine Bronzetafel mit dem Hinweis „DSD - Gefördert durch die treuhänderische Baudenkmal-Stiftung München“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderung an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Baudenkmalstiftung unterstützte im vergangenen Jahr die Dachinstandsetzung des Taubenturms mit 7.500 Euro. Der Turm ist eines der über 420 Objekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Der Taubenturm bildet seit 1628 den nördlichen Abschluss des ehemaligen Klosterhofs des Augustiner-Chorherrenstifts von Dießen am Ammersee, von dem große Teile nach der Säkularisation abgebrochen wurden. Bei dem Turm handelt es sich um einen dreigeschossigen Putzbau mit gestuftem Pyramidendach und einer rundbogigen Durchfahrt. Die geschweifte Haube des Turms ist noch mit handgestrichenen Biberschwanzziegeln gedeckt. Das originale und originelle Mansarddach wird dendrochronologisch auf 1761/1763 datiert. Der im Barock "Romenthaler Tor" genannte Taubenturm ist eine Art Wahrzeichen des Ortes. Von der barocken Bebauung um den Klosterhof ist ansonsten nur noch der sogenannte Traidcasten und der westlich an den Turm angebaute Stadel erhalten, ein kleiner 1628 errichteter Wirtschaftsbau mit Satteldach, der als Wagenremise des Klosters diente. Heute ist der sogenannte Scheffler-Stadel als letztes erhaltenes Ökonomiegebäude der Nordseite des Klosters ein wichtiges Zeugnis für die Art und Maßstäblichkeit der einstigen Umbauung des Klosterhofs.

Die akute Gefährdung der Passanten durch herabfallende Dachziegel verursachte eine schadhafte Dachlattung und erneuerungsbedürftige Dachrinnen. Sie hingen durch und waren an der jeweils tiefsten Stelle durchgerostet. Bei den Arbeiten am Taubenturm konnte ungefähr ein Viertel der originalen Ziegel wiederverwendet werden. Der Dachstuhl wurde zimmermannsmäßig repariert, die Schädigungen an den Auflagerpunkten behoben und eine neue Ziegeldeckung aufgebracht. Die Räume werden gelegentlich für Ausstellungen genutzt. Die attraktivste Veranstaltung in und um den Turm herum ist jährlich der beliebte und gut besuchte Weihnachtsmarkt.