29.06.2018 – Nordrhein-Westfalen

Bronzeplakette für die Salvatorkirche in Aachen

Errichtet auf dem Hausberg der Stadt

Roland Tauber, Ortskurator Jülicher Land/Euregio der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Montag, den 2. Juli 2018 um 16.30 Uhr gemeinsam mit Andre Bentz von WestLotto an Vera Ferber vom Gebäudemanagement der Stadt bei einem Pressetermin vor Ort eine Bronzetafel für die Salvatorkiche in Aachen mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Erinnerungstafel soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Denkmalschutzstiftung stellte vor zwei Jahren 60.000 Euro für die Maurer- und Putzarbeiten in der Salvatorkirche in Aachen zur Verfügung.

Der 229 Meter hohe Salvatorberg ist einer der drei Hausberge Aachens, auf dem die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts in Ergänzung der Parkanlagen auf dem benachbarten Lousberg einen Park mit großem Baumbestand anlegte. Auf dem Gipfel des Salvatorberges erhebt sich die Kirche gleichen Namens mit den zu ihr gehörenden Klosterbauten. Schon Ludwig der Fromme hatte auf dem Berg eine Friedhofskapelle errichten lassen. Kaiser Otto III. stiftete dann an der Salvatorkapelle ein Benediktinerinnenkloster, das 1005 fertiggestellt war. Gegen Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Kapelle durch eine flachgedeckte dreischiffige Pfeilerbasilika ersetzt. Einhundert Jahre später übernahmen Zisterzienserinnen das Kloster, bis sie 1220 in die Abtei Burtscheid umzogen. Daraufhin verfielen Kirche und Klosterbauten, die im Rahmen der Säkularisation in den Besitz der Stadt Aachen übergingen.

1883 erhielt Stadtbaumeister Joseph Laurent den Auftrag, die mittelalterliche Kirche zu rekonstruieren. In drei Jahren entstand eine dreischiffige, steinsichtige Basilika im neoromanischen Stil. Die Fassaden der Kirche auf kreuzförmigem Grundriss mit quadratischem Turm und einer halbrunden Chorapsis gliedern schmale Rundbogenfenster und Rundbogenfriese. Satteldächer über dem Schiff und ein Pyramidenhelm über dem Chor bekrönen den Bau. Von der Ausstattung ist insbesondere die hölzerne Madonna aus dem Jahr 1482 erwähnenswert, die aus der Minoritenkirche in Kleve stammt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört und wiederaufgebaut. Es entstand ein Klosterneubau, den 2012 das Sozialwerk Aachener Christen übernahm.

Die das Stadtbild prägende Salvatorkirche ist eines von über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.