18.11.2016 – Schleswig-Holstein

Bronzeplakette für ein Kontorhaus in Lübeck

Außergewöhnliches Engagement

Für die Restaurierung der Holzbalkendecke mit polychromer Fassung und einer Stuckdecke des Kontorhauses in der Glockengießerstraße 28 in Lübeck stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren 15.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, Denkmaleigentümerin Karen Ibold am Montag, den 21. November 2016 um 16.00 Uhr, um ihr zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ zu überbringen. So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Ein bauliches Element des "Weltkulturerbes Lübecker Innenstadt" ist das typische Lübecker Kontorhaus, das aus Vorderhaus, verlängertem Seitenflügel und einem rückwärtigen selbständig stehenden Querhaus am Ende eines schmalen Hofs besteht. Die Straßenfassade wurde in der Renaissance als Treppengiebel gestaltet. Im Vorderhaus befindet sich eine Diele mit teilweise historischem Gotlandplattenbelag. Die westliche Brandwand gliedern zwei große gotische Nischen mit gefasten Kanten. Eine Holztreppe des 19. Jahrhunderts führt in die Obergeschosse. Die Fachwerkkonstruktion datiert in Teilen ins Mittelalter. Wände, Böden und Decken sind heute neuzeitlich verkleidet. Der backsteinerne Seitenflügel stammt aus dem 16., der Verlängerungsanbau aus dem 18. Jahrhundert. Zu der erhaltenen Ausstattung gehören die beiden bemalten Balkendecken und die barocke Stuckdecke.

Das Gebäude, zu dem ein vermietetes Vorderhaus mit Ladenlokal, die Seitenflügel und das Hinterhaus gehören, fand 2011 neue Eigentümer, die den sanierungsbedürftigen Seitenflügel für den eigenen Wohnbedarf herrichten wollten. Dabei wurden die wertvolle Stuckdecke und die zwei bemalten Decken gefunden.

Das Lübecker Kontorhaus, exemplarisch für die historisch überformten Parzellenbebauungen in der Hansestadt, ist eines von über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.