20.03.2017 – Nordrhein-Westfalen

Bronzeplakette in der ehemaligen Jesuitenkirche in Coesfeld erinnert an DSD-Förderer und GlücksSpirale

Ehemalige Jesuitenkirche in Coesfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Linge

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Ehemalige Jesuitenkirche in Coesfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Linge

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Gelungener Wiederaufbau

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) förderte 2015 die Sanierung der Außenhülle der ehemaligen Jesuitenkirche mit 80.000 Euro. Nun überbringt zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, am 22. März 2017 um 15.00 Uhr gemeinsam mit Bodo Kemper von WestLotto und im Beisein von Bürgermeister Heinz Öhmann bei einem Pressetermin vor Ort eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an Pfarrer Lothar Sander. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Die ehemalige Jesuitenkirche steht am Südrand des Marktes von Coesfeld und bildet mit dem Rathaus und dem Lambertikirchturm das Herzstück der Stadt. Errichtet wurde das Gotteshaus zwischen 1673 und 1692 von dem Laienbruder und Baumeister Antonius Hülse. Der Kirchenbau stieß nördlich an das Jesuitenkolleg an, das wenige Jahre zuvor errichtet worden war. Das Kolleggebäude und die Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Kolleg wurde äußerlich weitgehend in alter Gestalt wiederaufgebaut. Die Kirche, von der nur die Umfassungswände und der Turm erhalten geblieben waren – selbst die wertvolle Ausstattung aus der Zeit um 1700 verbrannte –, wurde in den Jahren von 1955 bis 1957 wiederaufgebaut. Heute zeigt sie sich als langgestreckter Backsteinbau mit sparsamer Werksteingliederung. Im Osten erhebt sich der teilweise eingebaute historische Turm. Ihn gliedern Lisenen, Bogenfriese, Pilaster und eine Galerie und ein achteckiger Helm bekrönt ihn. Die Westfassade wurde in Anlehnung an die Kölner Jesuitenkirche als Kombination aus barocken und nachgotischen Elementen gestaltet. Pilaster, hohe gotisierende Fenster, Nischen und Rundfenster gliedern die zweigeschossige übergiebelte Barockfassade. Über dem Portal, das Säulen flankieren, ist das Bischofswappen Christoph Bernhard von Galens angebracht. Der Saal besteht aus sechs schmalen, kreuzrippengewölbten Jochen. Im Westjoch ist eine Empore eingebaut. An den Langseiten sind flache Kapellen mit Quertonnen zwischen die Wandpfeiler gespannt. Die im Krieg vernichtete Ausstattung wurde durch barocke Stücke ersetzt.

Der heute als evangelische Kirche genutzte Bau ist eines von über 410 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.