13.12.2018 – Sachsen

Bronzetafel am Chinesischen Pavillon in Dresden erinnert an private Förderer

DSD ehrt zugleich früheren Ortskurator

Kurzfassung: Der Termin ist zugleich Ausdruck eines besonderen Dankes an Dr. Klaus Otto, den verstorbenen früheren Ortskurator Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dessen Engagement zahlreiche Dresdner Denkmäler viel zu verdanken haben. Bei einem Pressetermin vor Ort am Samstag, den 15. Dezember 2018 um 11.00 Uhr überbringt Christian Schreiber, Ortskurator Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Dr. Dieter Reinfried, den Vorsitzenden des Vereins Chinesischer Pavillon zu Dresden e.V., eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Im Gedenken an Dr. Klaus Otto 1935-2015“. Die Tafel erinnert bei vorbildlichen Projekten an das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und soll gleichzeitig zu weiterer Unterstützung motivieren. Der Pavillon, offizieller Beitrag der kaiserlich chinesischen Regierung zur Internationalen Hygiene Ausstellung in Dresden 1911, gehört zu den über 770 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.

Chinesischer Pavillon in Dresden © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Bei einem Pressetermin vor Ort am Samstag, den 15. Dezember 2018 um 11.00 Uhr überbringt Christian Schreiber, Ortskurator Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Dr. Dieter Reinfried, den Vorsitzenden des Vereins Chinesischer Pavillon zu Dresden e.V., eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Im Gedenken an Dr. Klaus Otto 1935-2015“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Sie soll zugleich an das beispielhafte Engagement des früheren DSD-Ortskurators erinnern, dessen Witwe bei dem Termin anwesend ist. Otto machte sich neben dem Chinesischen Pavillon auch um zahlreiche Dresdner Baudenkmale verdient. Insgesamt stellte die DSD dank einer zweckgebundenen Geldzuwendung, zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale seit 2009 über 30.000 Euro für Restaurierungsmaßnahmen am Chinesischen Pavillon in Dresden zur Verfügung.

Der Pavillon war der offizielle Beitrag der kaiserlich-chinesischen Regierung zur Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911. Er wurde für den Berichtsband über die Bauten der Ausstellung fotografisch abgebildet und wegen seiner kunstvollen Handwerksarbeit gelobt. Architektonisch war er den Villen und Wohnhäusern der großen Städte, insbesondere in Peking und im Norden Chinas, nachgebildet.

Nach Ausstellungsende erwarb ihn die Gemeinde Weißer Hirsch – seit 1922 Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden – und baute ihn als Begrenzung des Rathausgartens am heutigen Standort neu auf. In ihm eröffnete ein Lesecafé, das 50 in- und ausländische Tageszeitungen sowie weitere 30 Periodika und Bücher einer Leihbibliothek vorrätig hielt. Zudem richtete die Gemeinde im Pavillon eine Trinkhalle mit Gartenplätzen für Kurgäste, Ausflügler und Anwohner ein.

Der Pavillon ist – anders als der chinesische Pavillon in Pillnitz – kein Bauwerk deutscher Architekten im chinesischen Stil, sondern ein historisch-chinesisches Originalbauwerk, wie es kein zweites auf deutschem Boden gibt. Das einmalige Architekturdenkmal erinnert an drei Ereignisse von internationaler Bedeutung: die Internationale Hygiene-Ausstellung, den Kurort Bad Weißer Hirsch und dessen Kernanlage, das Sanatorium Dr. Lahmann, dessen Patienten freien Zutritt zum Pavillon hatten, sowie die von der kaiserlich-chinesischen Regierung seit 1908 betriebene Öffnung Chinas nach Westen, die 1911 bereits einen intensiven deutsch-chinesischen Austausch verzeichnete und über 1.000 Ausstellungsgegenstände im Pavillon präsentierte.

Nach zeitweiser Schließung im Zweiten Weltkrieg war der Pavillon bis 1997 ein gern besuchter Ort der Einkehr und der Begegnung in wechselnder Trägerschaft. Im Sommer 1997 richteten ein Brand und in der Folge Vandalismus schwere Schäden an, so dass das Bauwerk nicht mehr genutzt wurde.

Der chinesische Pavillon in Dresden gehört zu den über 770 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.