13.07.2017 – Berlin

Bronzetafel an der Pfingstkirche in Friedrichshain erinnert künftig an DSD-Förderer

Reminiszenz an die Backsteingotik

Am Sonntag, den 16. Juli 2017 überbringt Dr. Beatrix Behrends-Steins vom Ortskuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung der Ziffernblätter der Turmuhr der evangelischen Pfingstkirche in Friedrichshain im Anschluss an den Gottesdienst dort um 10.00 Uhr eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats Werner Stenzel. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Pfingstkirche gehört zu den über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte. Sie unterstützte die Restaurierung mit 35.000 Euro.

Exponiert am Petersburger Platz gelegen, ist der neugotische Bau der Pfingstkirche mit seiner Klinkerfassade weithin sichtbar. Erbaut wurde das Gotteshaus, dessen Architektur sich an den spätgotischen Vorbildern der norddeutschen Backsteingotik orientiert, zwischen 1906 und 1908. Zwei Kinderköpfe dienen links und rechts des mittleren Fensters der Ostfassade als Konsolsteine und symbolisieren das Neue und die Vielfalt der Möglichkeiten. Die im Osten gelegene Eingangsfassade haben die beiden Architekten besonders betont. Über einem dreiteiligen Hauptportal, das durch zwei Säulen mit Engelskapitellen gegliedert wird, ist eine Dreifenstergruppe angeordnet, die eine Kielbogenrahmung umgibt. Ein gestaffelter, heute nicht mehr vollständiger Pfeilergiebel bildet den Fassadenabschluss. Rechts neben der Fassade erhebt sich ein mehrgeschossiger 70 Meter hoher Turm mit Spitzhelm. Über den Schallöffnungen ist auf allen vier Seiten eine Uhr angebracht.

Der zweischiffige zentralförmige Bau bietet bis zu 1.000 Menschen Platz und wird von einem neospätgotischen Gewölbe überspannt. Die Apsis wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Von der ursprünglichen Ausmalung sind zwei Wandbilder mit Darstellungen der Apostel Petrus und Paulus im Altarraum erhalten. Im unteren Teil der Chorwände sind auch Reste gemalter Darstellungen von Tauben als dem Symbol des Pfingstgeistes, Pfingstrosen und Weinstöcke erhalten. Auf dem Hof der Pfingstkirche steht ein qualitätvoller expressionistischer Klinkerverblendbau aus den Jahren 1927 bis 1929, der als Gemeindehaus dient. Besonders qualitätvoll ist die feine und sorgfältige Ausführung der Wände in roten Back- und Formsteinen, eine einfühlsame Reminiszenz an die heimische Backsteingotik.