11.07.2014 – Presse

Bronzetafel für die Große Kirche in Leer

Eine Übergangs-Kirche

Kurzfassung: Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 14. Juli 2014 um 11.00 Uhr eine Bronzetafel zur Erinnerung an die Wiederherstellung der Turmlaterne der Großen Kirche in Leer an Pastor Dr. Uwe Wiarda. Mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Große Kirche, die stilistisch in die Übergangszeit vom verspielten Rokoko zum Louis-XVI-Stil gehört, ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Große Kirche in Leer © Deutsche Stiftung Denkmalschutz


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Langfassung: Feuchtigkeit hatte das Mauerwerk zwischen Kirchenraum und Turm der Großen Kirche in Leer geschädigt. Zusätzlich war die Konstruktion der Turmlaterne morsch. An der Wiederherstellung beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), sie stellte für die Arbeiten an der Turmlaterne 30.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, am Montag, den 14. Juli 2014 um 11.00 Uhr im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen zur Erinnerung an die beispielhafte Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Pastor Dr. Uwe Wiarda. So wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Die Große Kirche wurde von 1785 bis 1787 an zentraler Stelle in Leer als Ersatz für eine baufällige Vorgängerkirche errichtet. Da die finanzielle Situation der Kirchengemeinde eng war, wurde der Turm erst 1805 vollendet. Stilistisch fiel die Erbauung in die Übergangszeit vom verspielten Rokkoko- zum klareren Louis-XVI-Stil, dem sogenannten Transitionstil.

Anklänge an Rokokoformen weisen zum Beispiel die Konsolen der Tonnengewölbe oder die geschnitzten Draperien unterhalb der Emporen auf. Bei der Großen Kirche handelt es sich um einen typischen reformierten Zentralbau, der im Grundriss ein griechisches Kreuz beschreibt, in das, um die Zwickel zwischen den Kreuzarmen zu füllen, ein Kreis gelegt worden ist. Der Turm ist achteckig. Er verjüngt sich über zwei Turmgeschosse, die die Plattform für die Laterne mit gerundetem Dachabschluss bilden.

Die Decken im Innenraum wurden als hölzerne Tonnen ausgebildet, sie schneiden sich in der Vierung und bilden Kreuzgrate. Am Ende der Tonnen sind in die Fassade große Rundfenster - jeweils in der Mitte oberhalb langgestreckter Rundbogenfenster - eingelassen, um die Gewölbe besser auszuleuchten. Nur der nordöstliche Kreuzarm ist fensterlos, da er an den Glockenturm angebaut ist. Hier hat man die Orgel aufgestellt. Ihr gegenüber ist die Kanzel an einem der vier Hauptpfeiler angebracht. Das Kastengestühl ist auf den Predigtort hin ausgerichtet, orientiert sich aber an dem achteckigen Grundriss. Eine Empore mit steigendem Gestühl besteht an allen Seiten der Vierung. Dabei schwingt der nordöstliche Teil, auf dem die Orgel steht, in den Kirchenraum hinein. Unter der Orgelempore befindet sich das Fürstengestühl, besonders hervorgehoben durch Wappen und Monogramm in der Brüstung. Der Kirchenraum hatte ursprünglich fünf Eingänge, von denen man zwei jedoch geschlossen hat.

Die Sanierungsarbeiten an der Großen Kirche in Leer wurden inzwischen vorbildlich ausgeführt. Das ist wohl dem Zusammenwirken vieler engagierter Mitglieder des Kirchenrates, der hohen fachlichen Kompetenz der Architekten, der kirchlichen Bauabteilung und den versierten Handwerkern zu verdanken.

Die Große Kirche ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.