05.08.2015 – Presse , Niedersachsen

Bronzetafel für die Mühle Berdum in Wittmund

Erinnerung an die vorbildliche Restaurierung

Kurzfassung: Micaela Schweers-Sander, Ortskuratorin Wilhelmshaven der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 8. August 2015 um 15.30 Uhr vor Ort zur Erinnerung an die beispielhafte Restaurierung der Mühle Berdum in Wittmund eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Anja Rible vom Förderverein Mühlendorf Berdum e.V. So wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Mühle gehört zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Mühle Berdum in Wittmund © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Mühle Berdum in Wittmund © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Langfassung: Micaela Schweers-Sander, Ortskuratorin Wilhelmshaven der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Samstag, den 8. August 2015 um 15.30 Uhr vor Ort zur Erinnerung an die beispielhafte Restaurierung der Mühle Berdum in Wittmund eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Anja Rible vom Förderverein Mühlendorf Berdum e.V. So wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Der Ort Berdum im Harlingerland ist als Bockwindmühlenstandort bereits seit 1600 belegt. Damals stürzte eine dieser Mühlen um, 1623 wurde eine weitere Bockwindmühle von Mansfeldischen Truppen zerstört.

Erst 1782 ist der Bau einer sogenannten "Hockmühle", eines Erdholländers, belegt, der 1829 durch den Neubau des heute noch vorhandenen, reetgedeckten Erdholländers mit Steert ersetzt wurde. Die auch Grundsegler genannten Mühlen haben ihre Namen von den bis um Boden reichenden Mühlenflügeln. Dadurch war ihre Wartung leichter - sie ließen sich ja vom Boden aus erklettern -, doch waren sie zugleich unfallanfälliger.

Die Mühle Berdum stammt aus dem Jahr 1820/1821. Das reetgedeckte technische Denkmal hatte einen Pelde- und zwei Schrotmahlgänge. 1852 erwarb der bisherige Pächter Gerriet Janßen die Getreidemühle von der königlichen Domänenkammer für 5.231 Reichstaler. Ihm folgten bis 1911 elf weitere Eigentümer bzw. Pächter.

1913 ließ Johann Friedrich Krull für einen Mahlgang mit Dieselantrieb ein Nebengebäude errichten, 1956 eine neue Rute mit Jalousieflügeln einbauen. Die andere Rute behielt Segelgatterflügel. Als Friedrich Krull, der letzte Müller, 1966 starb, betrieb seine Tochter die Mühle noch bis zur Stilllegung 1972 weiter.

Nachdem in den 1980er Jahren der Steert und das Mühlenkreuz erneuert worden waren, pachtete der Mühlenverein Berdum 1989 den Erdholländer und renovierte ihn umfassend. 1991 konnte der Verein die Mühle für den symbolischen Preis von einem Taler erwerben, nachdem er bereits 160.000 D-Mark für die Instandhaltung aufgebracht hatte.

Infolge eines Sturms 2004 mussten die Flügel abgenommen werden. Es waren auch umfangreiche feuchtebedingte Schäden am stehenden und gehenden Werk zu beheben. Kappe und Steert waren zu sanieren und die Flügel zu erneuern. Der vor Ort aktive und engagierte Förderverein setzte die Maßnahmen denkmalgerecht, sehr liebevoll und sorgsam um.

Die Mühle Berdum gehört zu den über 320 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.