Langfassung: Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Dienstag, den 25. August 2015 um 14.00 Uhr zusammen mit Oliver Pohland von Lotto Hessen zur Erinnerung an die Restaurierung des Bergfrieds an Burg Gleiberg in Wettenberg eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Andreas Kraft, den ehemaligen Vorsitzenden des Gleiberg-Verein e.V. So wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.
Burg Gleiberg wurde vermutlich im 10. Jahrhundert auf dem gleichnamigen 308 Meter hohen Basaltkegel gegründet. Heinrich V. zerstörte die Stammburg der Gleiberger Grafen 1103. Im darauffolgenden Jahrhundert bauten die Herren von Merenberg an der Veste, die 1323 durch Heirat an die Grafen von Nassau-Weilburg fiel. Dadurch verlor die Burg ihre Residenzfunktion und sank zum unbedeutenden Verwaltungssitz ab. Dennoch verstärkte man in dieser Zeit weiterhin die Wehrfunktion der Oberburg. Nach 1575 entstand die Unterburg mit dem Nassauer- und dem Albertusbau.1646 zerstörten niederhessische Truppen die Burg. Die Oberburg wurde nicht mehr aufgebaut und ist seither Ruine. 1816 fiel die Anlage an den preußischen Staat.
Bereits 1879 wurde der Gleiberg-Verein Eigentümer der noch heute allseitig von Mauern umschlossenen Burg und verpflichtete sich zu deren Erhalt und Instandsetzung. Die Anlage ist nur von Süden her über einen Weg zugänglich. Hinter dem Mauermantel aus dem 14. und 15. Jahrhundert erhebt sich der runde, 30 Meter hohe und 12 Meter im Durchmesser messende Bergfried, der vermutlich aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert stammt. Etwa in halber Höhe springt der Schaft sockelartig zurück. Hier befand sich einst das Verlies. Ein wenig höher gelegen befindet sich der einzige Zugang zum Turm über eine Rundbogentür auf der Westseite. Darüber erheben sich drei weitere flachgedeckte Geschosse.
Westlich des Bergfrieds sind noch die Fundamente eines quadratischen Turmes aus Quadermauerwerk erhalten, die vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, also von der Gründungsanlage stammen. Nördlich lässt sich der im späten 15. Jahrhundert erweiterte Palas und Reste der spätstaufischen Burgkapelle aus der Zeit um 1250 erkennen, die ursprünglich zwei Kreuzgewölbe auf Wanddiensten mit Knospenkapitellen besaß. Östlich verläuft die Wehrmauer aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im Norden und Westen hat man der Anlage im 15. Jahrhundert Zwinger mit Türmen vorgelagert. Die wiederaufgebaute Unterburg aus zwei rechtwinklig angelegten Flügeln, dem Albertus- und dem Nassauer Bau aus dem 16. Jahrhundert wird weiterhin genutzt. Die Tordurchfahrt zeigt ein Portal mit Bossenquadern, Ringmauern umschließen östlich den Hof.
2013 wurde der Bergfried saniert, die DSD beteiligte sich mit 30.000 Euro an den Arbeiten. Burg Gleiberg gehört zu den über 170 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.