13.04.2022 – Berlin

Bürgerschaftliches Engagement für die historische Stadt seit den 1980er Jahren

Workshop mit anschließender Podiumsdiskussion

Zu Workshop und Podiumsdiskussion „Zurück zur Geschichte? Bürgerschaftliches Engagement für die historische Stadt seit den 1980er Jahren” am Mittwoch, den 27. April 2022 von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr bzw. um 19.30 Uhr begrüßt Professor Dr. Ingrid Scheurmann für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Teilnehmer im Nicolaihaus, Brüderstraße 13 in 10178 Berlin. Veranstalter sind das HERA-Projekt en/counter/points, das Projekt „Stadtwende“ am IRS Erkner, das Projekt „Urban Authenticity“, das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, der Leibniz-Forschungsverbund Wert der Vergangenheit, das Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner und die Robert Havemann Gesellschaft e.V.

Seit Mitte der 1970er Jahre wird darüber debattiert, ob die nachgebaute Wiederherstellung von historischen Gebäuden und ganzen Altstädten noch zeitgemäß ist. In der Diskussion stand auch, welche Bauten und Zeitschichten noch als original und bewahrenswert anzusehen, ja, wie öffentliche Stadträume überhaupt zu gestalten seien. Der Erhalt und die Rückgewinnung von Stadtzentren spiegeln die Bemühungen um den Denkmalschutz wider und wurden von für eine „behutsame Stadterneuerung“ sich engagierenden Bürgerinitiativen der 1980er Jahre in Ost und West vorangetrieben.

Die Veranstaltung im Nicolaihaus will die Debatte über Bewahrung, Instandsetzung und Rekonstruktion historischer Stadtstrukturen und Ensembles aufgreifen und mit Vertretern von Vereinen und Bürgerinitiativen fortführen: Wie änderten sich die Motive für die Rettung und den Erhalt der Altbausubstanz seit den 1980ern unter den Bedingungen der 1990er und 2000er Jahre? Welche Geschichtsvorstellungen liegen dem Engagement für den historischen Stadtraum zugrunde und welche Rolle spielt dabei der Denkmalschutz? Und inwiefern war und ist das Engagement für die „alte Stadt“ politisch?

Den Workshop im Roter Salon im ersten Obergeschoss des Nicolaihauses bestreiten Achim Saupe (ZZF): Das Engagement für die Altstadt als Projekt der Mitte der Gesellschaft? Politische Dimensionen von Bewahrungs- und Rekonstruktionsdebatten seit 1989; Anja Tack, Anna Weber (ZZF): Die Potsdamer Bürgerinitiative ARGUS und das Bildgedächtnis der Stadt; Kristin Meißner (ZZF): Der lokalpolitische Konflikt um die Stadtentwicklung der Berliner Mitte in den 1990er Jahren; Harald Engler (IRS Erkner, Projekt „Stadtwende“): Der Kampf für die Erhaltung der historischen Stadt – Reformakteure in der DDR und in der Transformationszeit; Julia Wigger (IRS Erkner, Projekt „Stadtwende“): Eine Bewegung für die Stadterhaltung? Überregionaler Aufbruch in der ausgehenden DDR und den frühen 1990er Jahren und Anja Schröter (RHG): Altstadtverfall und lokales politisches Engagement in Städten wie Schwerin und Dessau.

An der Podiumsdiskussion im Veranstaltungsraum im Erdgeschoss nehmen Dorothee Dubrau (Architektin und Politikerin, Berlin und Leipzig); Harald Bodenschatz (Professor für Stadt-, Planungs- und Architektursoziologie, Berlin); Ulf Heitmann (IBIS-Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied Bremer Höhe e.G., Berlin) und Saskia Hüneke (Politikerin und Vorstandsmitglied von ARGUS Potsdam e.V., Potsdam) teil.