12.12.2014 – Presse

Burg Hohenstein in Kirchensittenbach erneut Förderprojekt der Denkmalschutzstiftung

Hilfe für Denkmalverein

Kurzfassung: Einen weiteren Fördervertrag über 45.000 Euro für die Restaurierung der Fassaden und Innenräume des Langen Hauses von Burg Hohenstein in Kirchensittenbach überbringt Lothar Grimm vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Am 15. Dezember 2014 um 14.00 Uhr übergibt er den symbolischen Vertrag im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern vor Ort an Georg Maul vom Verschönerungsverein Hohenstein und Umgebung e.V. Burg Hohenstein, deren Wurzeln bis ins 11. Jahrhundert reichen, gehört seit dem vergangenen Jahr zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Burg Hohenstein in Kirchensittenbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Roland Rossner


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Langfassung: Bereits im vergangenen Jahr konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Mauerwerksinstandsetzung am Kapellenanbau und statische Instandsetzungsarbeiten am Langen Haus von Burg Hohenstein in Kirchensittenbach im Nürnberger Land unterstützen. Nun überbringt Lothar Grimm vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 15. Dezember 2014 um 14.00 Uhr Uhr im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern einen weiteren Fördervertrag über 45.000 Euro für die Restaurierung der Fassaden und Innenräume des Langen Hauses vor Ort an Georg Maul vom Verschönerungsverein Hohenstein und Umgebung e.V.

Die Burganlage Hohenstein bei Kirchensittenbach liegt weithin sichtbar auf einem steil abfallenden Dolomiten-Felssporn hoch über der Ortschaft Hohenstein. Sie zählt zu den markantesten Baudenkmalen des Landkreises und gilt als Wahrzeichen des Nürnberger Landes und der fränkisch-bayerischen Landesgeschichte. Die Wurzeln der Burg reichen bis ins 11. Jahrhundert. Sie gehörte ursprünglich zum Bistum Bamberg. Nach 1188 fiel sie in staufischen Besitz, nach 1266 in den der Wittelsbacher. Damals war ihre politische Rolle hochbedeutend. 1505 ging die Burg an Nürnberg über. Die mittelalterliche Burg wurde im Markgrafenkrieg 1553 zerstört und im 17. Jahrhundert wiederhergestellt. Nachdem die Burg 1814 an Bayern fiel, wurden größere Teile wie der Bergfried abgebrochen. Ihr Erhalt wurde dann aber auf ausdrücklichen Wunsch König Ludwigs I. gefördert. Zu den bedeutendsten Gebäuden gehören neben den Wehr- und Umfassungsmauern ein Torbau, ein rechteckiger Turm, das sogenannte Zeughaus sowie der breit gelagerte Wohntrakt, der sogenannte „Neue Bau“. Neben dem Torbau gibt es eine weitere, etwas tiefer gelegene Toranlage in Nachbarschaft des spätmittelalterlichen Pflegehauses, des sogenannten „Langen Hauses“.

Der Umfang der erhaltenen Bauten geht im Wesentlichen auf die Wiederaufbauphase nach dem zweiten Markgrafenkrieg zurück. Die heute überkommene Anlage besteht aus Bausubstanz nahezu aller Jahrhunderte: die Umfassungsmauern reichen in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, der dreistöckige Kapellenbau wurde im 17. Jahrhundert umgebaut, der „Neue Bau“ ist ein Ersatzbau für die 1553 zerstörten Kemenaten, die oberen Geschosse hat man im 19. und 20. Jahrhundert verändert. Der ehemals fünfgeschossige Turm ist heute ein Stumpf, die ehemals zinnenbekrönte Schildmauer hat sich ohne Wehrgang in Brüstungshöhe erhalten. Das Zeughaus bekrönt heute ein barocker Fachwerkgiebel, der Glockenturm auf dem Turmstumpf und der Dachreiter auf dem „Neuen Bau“ sind modern.

Die Burganlage war teilweise in sehr schlechtem, teilweise bedrohlichem Zustand, als zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen vor fünfzehn Jahren ein Teil der Südwestwand des ehemaligen Palas abstürzte. Damals stellte die DSD ein erstes Mal Fördermittel zur Verfügung. In den vergangenen Monaten wurde am Langen Haus und der Kapelle das Mauerwerk repariert und der Fugenmörtel ausgebessert oder ergänzt. Das beeindruckende Engagement des Verschönerungsvereins, der seine hohe Verantwortung als Denkmaleigentümer wahrnimmt, honoriert die DSD mit der erneuten Förderung. Burg Hohenstein gehört zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.