14.04.2025 – Rheinland-Pfalz

Dachsanierung bei der Bienwaldmühle in Scheibenhardt

Die Grate und Gauben beim Biberschwanzdach sind in Schiefer ausgeführt

Einen Fördervertrag über 70.000 Euro für die Dachsanierung des Hauptgebäudes der Bienwaldmühle in Scheibenhardt mit Biberschwanz und Naturschiefer stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der gemeinwohlorientierten Lotterie GlücksSpirale bereit. Das Denkmal gehört nunmehr zu den über 350 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

In der Südpfalz unmittelbar an einem länderübergreifenden Rad- und Wanderweg steht die imposante Mühlenhofanlage am Rand einer kleinen zu Scheibenhardt gehörenden Siedlung in einem Waldgebiet. Das gewaltige Mühlen- und Wohngebäude in Barockformen wurde nach einem Großbrand 1721 errichtet. Ein großer Speicherbau kam im 19. Jahrhundert hinzu. Als zu Beginn des Zweiten Weltkriegs weite Teil der Anlage abbrannten, entschloss man sich zum Abbruch der bestehenden Reste und einem Wiederaufbau in der ursprünglichen Form. Bis 2017 war die Mühle in Betrieb.

Zum Objekt:

Die hofseitige Hauptfassade des eindrucksvollen Mansarddachgebäudes auf quadratischem Grundriss ist streng symmetrisch gegliedert. Über zwei verputzten Geschossen erhebt sich ein gewaltiges Walmdach, das ein Mansardgeschoss mit fünf Gauben aufweist. Die drei folgenden Dachgeschosse sind an kleineren Gauben zu erkennen. Farbig abgesetzt sind Fensterrahmungen, die rustizierten Eckpilaster und Gesimse, die zentrale Tür wird von einem Segmentbogen überfangen. Die Grate und Gauben beim Biberschwanzdach sind in Schiefer ausgeführt, die Gauben und der First von Blechbekrönungen mit Kugel und Spitze geschmückt. Seitlich ist der Zugang zur Mühle zu finden. In einem rückwärtigen Anbau über dem Mühlenbach befindet sich das Mühlrad zum Antrieb der Anlage, mit dem inzwischen Strom produziert wird. Auch im Innern ist der Bau hochwertig gestaltet. Erwähnenswert ist das Treppenhaus mit Sandsteindetails und einer Korbbogen-Arkade und die erhaltenen Mahlgänge des 20. Jahrhunderts im Wirtschaftsteil.