27.08.2020 – Baden-Württemberg

Dachsanierung von Schloss Ebnet in Freiburg sichert die Anlage

Schloss Ebnet in Freiburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Willinger

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Ein Palais zwischen Hof und Garten

Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der gemeinwohlorientierten Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr die Dachsanierung von Schloss Ebnet in Freiburg mit 100.000 Euro. Das Schloss gehört zu den über 360 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Westlich von Ebnet, einem östlichen Stadtteil von Freiburg im Breisgau, befindet sich das namengebende Schloss. In seiner heutigen Form mit Park und Nebengebäuden entstand es größtenteils im 18. Jahrhundert. Es wurde anstelle eines barocken Landhauses von 1748 bis 1751 im Auftrag des Freiherrn Ferdinand Sebastian von Sickingen erbaut. Für die künstlerische Ausgestaltung beauftragte der Freiherr bedeutende Barockkünstler der Region. Im Innern sind qualitätvolle Stuckdecken und Deckengemälde von Benedict Gambs und Johann Pfunner zu erwähnen. Das aufwendig gestaltete Treppenhaus stammt vermutlich aus dem Vorgängerbau.

Die Schlossanlage, ein „Hôtel entre Cour et Jardin“ – Palais zwischen Hof und Garten –, besteht aus dem Pförtnerhaus, dem gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude, der Kapelle und dem Hauptgebäude um einen geräumigen Hof herum. Die Hauptfassade ist zum weitläufigen englischen Park hin ausgerichtet.

Das Schlossgebäude ist ein langgestreckter, zweigeschossiger Rechteckbau mit Mansarddach. Die Eingangsseite des Corps de Logis ist schlicht gestaltet mit einer regelmäßigen Durchfensterung und aufgemalten Ecklisenen zu beiden Seiten. In der Mitte springt ein Treppenhaus mit gerundeten Ecken hervor. Im Gegensatz zur Hofseite ist die Gartenseite mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel, Balkon und davorliegender zweiarmiger, geschwungener Freitreppe aufwendiger stilisiert.

Trotz regelmäßiger Pflege ist eine Schädigung der Dachkonstruktion durch fehlende Hinterlüftung festgestellt worden. Die Mauerschwelle und die Balkenköpfe sind in großem Umfang von Braunfäule befallen. Ebenso durchziehen den Deckenputz starke Risse. In Teilen ist er bereits abgefallen, weitere Bereiche mussten durch Abstützungen notgesichert werden. Schließlich sind weitere witterungsbedingte Fassadenschäden zu verzeichnen. An einigen Stellen ist der Putz großflächig abgeplatzt. Neben aufsteigender Feuchtigkeit im Sockelbereich sind auch verwitterte Fenster anzutreffen.