22.11.2021 – Bayern

Das Äußere eines Einfirsthofs in Ischl wird mit DSD-Hilfe instandgesetzt

Bemerkenswerte bauzeitliche Ausstattung und Fensterverschlüsse

Nicht zuletzt dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Außeninstandsetzung eines Einfirsthofs in Seeon Ischl 35.000 Euro zur Verfügung. Das unweit des Chiemsees, am nördlichen Ortsrand gelegene Hofgebäude gehört nunmehr zu den über 500 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte. Das Haus besticht durch erhaltene klassizistische Feldertüren, seine hölzernen Bodenbeläge und verputzten Raumoberflächen. Überhaupt sind der Bestand an bauzeitlicher Ausstattung und die größtenteils erhaltenen historischen Fensterverschlüsse bemerkenswert.

Das einstige Bauernhaus mit Bundwerk und Hochlaube am Wirtschaftsteil ist mit der Jahreszahl 1846 bezeichnet. Die Anordnung der Räume folgt denen eines traufseitig erschlossenen Mittertennbaues. Das Obergeschoss des Wirtschaftsteils ist mit einem Ziergitterbundwerk und altertümlichen Steigbändern verziert. Unmittelbar unter dem östlichen Giebelvordach findet sich ein heute seltener Taubenschlag, der die ortsbildprägende Erscheinung des biedermeierzeitlichen Kleinbauernhauses unterstreicht.

Der Wohnteil war vermutlich ursprünglich ganz in Blockbauweise errichtet. Davon hat sich nur der Blockwinkel zum Stallgang und zur Tenne erhalten. Die Erneuerung des Mauerwerks im Erdgeschoss wurde mit Steinen aus Bachkieseln ausgeführt, die des Mauerwerks im Obergeschoss mit Ziegeln. Eine Ausnahme bildet der Abschnitt der nordseitigen Diele im Obergeschoss, der ebenfalls aus Bachkieseln besteht. Wahrscheinlich wurde das neue Ziegelmauerwerk des Wohnteils erst im ausgehenden 19. Jahrhundert erneuert. Zu dieser Zeit wurde auch der Stall durch den Einbau einer Wand in zwei Räume geteilt und das Bundwerk westlich der Tenne entfernt. Etwas später erfolgte der Einbau des Aborts im südlichen Teil der Tenne. Dafür gab man das südliche Tennentor auf. Jüngere Veränderungen beschränken sich auf den Einbau eines neuen Kamins und neuer Fenster sowie das Entfernen des Dachüberstands auf der Westseite.