15.07.2021 – Bayern

Das Äußere von St. Ottilie in Kersbach bei Forchheim wird aufgefrischt

St. Johannes der Täufer und St. Ottilie in Forchheim-Kersbach, Foto: Alexander Feidner

Download

St. Johannes der Täufer und St. Ottilie in Forchheim-Kersbach, Foto: Alexander Feidner

Download

Wallfahrt zur Patronin der Augenkranken

Dank einer der treuhänderischen Stiftungen in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) erreicht die St. Johannes-Gemeinde in Forchheim in diesen Tagen ein Fördervertrag der DSD über 15.000 Euro für die Instandsetzung der Außenfassaden. Das von weitem sichtbare Gotteshaus mit dem barocken Turmhelm auf dem gotischen Chorturm ist eines von über 500 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Von der alten Kirche wissen wir, dass der Bau des Chorturms mit der Erhebung zur selbständigen Pfarrei Kersbach 1417 verbunden sein dürfte. Auch die angebaute Sakristei ist spätmittelalterlich. Die heutige Kirche ist jedoch ein Werk von Johann Michael Küchel. Der bedeutende Bamberger Baumeister gestaltete für die gotische Kirche in den Jahren 1743/1744 ein neues Langhaus und ein neues Turmoberteil. Der untere Turmteil mit dem Kreuzkrippengewölbe blieb vom Vorgängerbau bestehen. Die einstige Kirchenbefestigung, eine die Kirche umfangende Wehrmauer mit Wehrgang, fiel der Barockisierung zum Opfer.

Die Pfarrkirche hatte von Anfang an als Patron den heiligen Johannes der Täufer. Das doppelte Patrozinium der heiligen Ottilie kam 1356 mit der Schenkung einer Ottilienrelique durch Kaiser Karl IV. hinzu. Das Patronatsfest wird am 13. Dezember, dem Festtag der heiligen Ottilie, gefeiert. Die Heilige wird bei Augenleiden angerufen, weil sie der Legende nach blind geboren wurde und mit der Taufe auch das Augenlicht empfing. Bald schon entwickelte sich eine lebhafte Wallfahrt zur Patronin der Augenkranken in Kersbach, von der zahlreiche Votivgaben in der Kirche zeugen und die bis in unser Jahrhundert reicht.