Zwischen Jadebusen und Weser befindet sich in der Marschlandschaft das kleine Dorf Schwei, das zur Gemeinde Stadland an der Weser gehört. Die Kirche steht an der höchsten Stelle der Kirchwurt zentral im Ort. Im Mittelalter war Schwei ein Hof des Zisterzienserklosters Hude. 1514 wurde das moorige Gelände eingedeicht. 1615 wurde an Stelle eines Vorgängerbaus ein neues Kirchenschiff errichtet, 1617 folgte der Westturm.
1618 schuf der manieristische Bildhauer und -schnitzer Ludwig Münstermann (1575-1638) die Kanzel, 1623 eine Hängekuppel über dem 1575 datierten Taufstein und 1638 schließlich das von seiner Werkstatt vollendete Altarretabel. Die Balkendecke datiert 1700. 1819 wurden die Fenster rechteckig verkleinert.
Im Inneren mit der floral bemalten Balkendecke sind die Arbeiten Münstermanns hervorzuheben. Die zierliche durchbrochene Taufsteinbekrönung hängt frei über diesem, die Kanzel weist einen Schalldeckel und zahlreiche freiplastische Figuren auf, darunter die Evangelisten und der Harfe spielende König David.
Weiterhin beachtenswert sind die Nord- und Westempore mit Brüstungsbildern, die testamentarische Szenen darstellen sowie ein wappengeschmückter Beichtstuhl aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Zum Objekt:
Das Altarretabel zeigt in der Predella Verkündigung, Anbetung der Hirten und Beschneidung Christi. Die zentrale Abendmalszene ist gerahmt von Moses und Johannes dem Täufer. Im Gesprenge sind die Kreuzigung und ganz oben Christi Himmelfahrt zu sehen.