29.04.2020 – Schleswig-Holstein

Das Dach der Marienkirche in Delve wird wiederhergestellt

Denkmalpflege sorgt für Nachhaltigkeit

Nun gehört auch die Marienkirche in Delve im Kreis Dithmarschen zu den über 210 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale bislang allein in Schleswig-Holstein fördern konnte. Mit ihrem Fördervertrag über 30.000 Euro stellt die DSD dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale Mittel für die anstehende Dachsanierung bereit. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Instandsetzung des Dachstuhls, der Holzbalkendecke und des Dachreiters sind ebenso dringlich wie eine neue Dacheindeckung mit Ton-Hohlfalzziegel. Die vorgesehenen neuen Dachbodenbeläge werden dabei aus Korkplatten bestehen, die ökologisch nachhaltig sind.

Der Feldsteinbau der Marienkirche in Delve aus dem frühen 13. Jahrhundert wurde bereits 1281 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gotteshaus steht auf einem leicht erhobenen Geestvorsprung am Rand der Eiderniederung als weithin sichtbare Landmarke. An das einschiffige Langhaus unter einer Holzbalkendecke schließt sich ein eingezogener Kastenchor an, zu dem ein leicht gespitzter Chorbogen hinüberführt. Das ursprüngliche Nord- wie auch das Südportal in der westlichen Achse sind heute vermauert, doch haben sich die ursprünglichen Backsteingewände am Südportal erhalten, wie auch das einzige erhaltene romanische Fenster an der Chorostwand. Alle übrigen Fensteröffnungen wurden 1842 vergrößert. Der neugotische Dachreiter auf dem Kirchendach stammt aus dem Jahr 1878. Das Dachwerk ist als Kehlbalkendach mit Kreuzstreben und geblatteten Verbindungen ausgebildet. Die Konstruktion stammt aus gotischer Zeit und konnte dendrochronologisch auf die Mitte des 14. Jahrhunderts datiert werden.

Unter den Ausstattungsstücken der Kirche ragt eine Bronzetaufe hervor, die wohl spätestens um das Jahr 1300 geschaffen wurde und aus einer Lübecker Werkstatt stammen dürfte. Bedeutend ist auch die Triumphkreuzgruppe aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts.

Der vierkantige hölzerne Glockenturm, der auf 1349 datiert werden konnte, ist einer der ältesten erhaltenen seiner Art in Schleswig-Holstein hat und der zweitälteste hölzerne Glockenturm auf dem europäischen Festland. Fast einhundert Jahre älter ist nur ein Turm im mecklenburgischen Neu-Boltenhagen.