15.07.2021 – Sachsen-Anhalt

Das Dach von St. Peter und Paul in Allstedt-Holdenstedt wird saniert

St. Peter und Paul in Allstedt-Holdenstedt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Ein Engelstock für die Weihnachtszeit

Zahlreiche zweckgebundene Spenden für Dorfkirchen ermöglichen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die Sanierungsarbeiten an der Dachkonstruktion der St. Peter und Paul-Kirche in Holdenstedt mit 15.000 Euro zu unterstützen. Das Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert gehört zu den über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Die Holzkonstruktion des Kirchenschiffdaches weist einen starken Befall des gewöhnlichen und des gescheckten Nagekäfers auf. Dadurch ist es bereits zu teilweisen Verlusten an Deckenbalken, Mauerschwellen und Sparrenfüßen gekommen. Der Grad der Schädigung ist auf der Nordseite wesentlich erheblicher als auf der Südseite, da hier auf Grund der fehlenden Sonneneinstrahlung eine höhere Feuchtigkeitsbelastung festzustellen ist.

St. Peter und Paul steht im Zentrum des nordöstlich von Allstedt gelegenen Ortes. Die Kirche wurde 1783/1786 von dem sächsischen Baumeister Johann Michael Richter errichtet. Die große verputzte Saalkirche wurde an den querrechteckigen spätgotischen Westturm aus der Zeit um 1500 gesetzt, den heute das abgewalmte Satteldach und ein Dachreiter schmücken. Die schlichte, funktionale Architektur lockern die Seitenportale im Kirchenschiff auf. Der Innenraum schließt mit einer flachen Putzdecke ab. An den Längswänden befinden sich zweigeschossige Emporen auf runden Stützen, im Westen die Orgelempore mit einer Rühlmann-Orgel von 1899. Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt ein volkskundlich bemerkenswerter über vier Meter hoher hölzerner Lichterständer, der sogenannte Engelsstock, der in der Weihnachtszeit aufgestellt wird.