24.11.2018 – Nordrhein-Westfalen

Das ehemalige Pfarrhaus in Löwendorf war „Denkmal in Not“

Regionaltypische Sandsteindeckung bleibt erhalten

Am Montag, den 26. November 2018 um 14.00 Uhr besucht bei einem Pressetermin vor Ort Kristin Wichert, Ortskuratorin Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Denkmaleigentümerin Ortrun Humpert, um sich die anstehenden Arbeiten am ehemaligen Pfarrhaus in Löwendorf erläutern zu lassen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die zimmermannsmäßige Instandsetzung der Dachkonstruktion, die Erneuerung von Unterdach und Lattung, die Reparatur der Fachwerkkonstruktion innen und außen sowie die Deckung in Sollingdachsteinen und Tonziegeln exakt 161.813,95 Euro zur Verfügung. Die „krumme Summe“ ist das Resultat eines Spendenaufrufs im DSD-Förderer-Magazin Monumente, wo das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude als „Denkmal in Not“ vorgestellt worden ist. Das ehemalige Pfarrhaus in Löwendorf gehört zu den über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Mitten im Marienmünsterer Ortsteil Löwendorf steht gegenüber dem Angerteich neben der Kirche das ehemalige, in Fachwerk errichtete Pfarrhaus, dessen Kernbau vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. Das heutige giebelständige Vierständer-Hallenhaus mit hoher Deele entstand 1799. Ein großes bemaltes Tor führt in die Diele, den Wirtschafts- und Arbeitsraum, der bis auf Traufhöhe reicht. Die Wohn- und Wirtschaftsräume verteilen sich auf zwei Stockwerke. Beidseitig schließen traufständige Fachwerk-Anbauten mit Backsteinausfachung aus dem 19. Jahrhundert an. Neben der städtebaulich wichtigen, das Angerensemble erst bildenden Funktion ist insbesondere die erhaltene Sandsteinplattendeckung aus Sollingsteinplatten regionaltypisch.

Durch die gebrochene, lose Dachdeckung kann derzeit noch Nässe in den Dachstuhl eindringen und die Konstruktion und Decken schädigen. Umfangreiche statische Schäden an der Fachwerkkonstruktion des Südgiebels, an der Dachkehle und am einbindenden Stichgebälk sind zudem aufgetreten. An den Anbauten und am Torgiebel besteht akute Einsturzgefahr. Die hohen Kosten einer denkmalpflegerisch wünschenswerten Reparatur der Deckung mit Sollingdachplatten soll die Eigentümer nicht überfordern. Deswegen unterstützen die DSD und die Bezirksregierung das Objekt. So kann die Substanz des weitgehend original erhaltenen Hauses erhalten und der fortschreitende Verlust der regionaltypischen Sandsteindeckung verhindert werden.