18.06.2018 – Sachsen

Das Schubarth-Epitaph im Freiberger Dom wird restauriert

Schubarth-Epitaph im Freiberger Dom © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schalinski

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Freiberger Dom © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schalinski

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Hochbarockes Kunstwerk aus der Permoser-Zeit

Dank einer zweckgebundenen Spende überbringt Christian Schreiber, Ortskurator Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Presse- und Fototermin vor Ort am Mittwoch, den 20. Juni 2018 um 17.00 Uhr an Pfarrer Urs Ebenauer einen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierung des Epitaphs Wolfgang Christoph Schubarth im Freiberger Dom. Der Dom ist eines der über 770 Denkmale, die die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.

Freiberg ist das Zentrum des alten sächsischen Bergbaus und war bis ins späte 15. Jahrhundert die reichste Stadt Sachsens. Das eindrucksvollste Zeugnis dieser wirtschaftlichen Blüte ist der Dom, der unter schiefergedecktem Satteldach in seinem schmucklosen Äußeren eher bescheiden wirkt.

Der Freiberger Dom gilt neben der gleichzeitig entstandenen Thomaskirche in Leipzig als Prototyp der obersächsischen Hallenkirche. In den Formen der Spätgotik entstand ein dreischiffiges Langhaus mit drei fast gleichbreiten Schiffen, überspannt von Netzgewölben und nach innen gezogenen Strebepfeilern.

Der Dom ist zugleich eines der am reichsten ausgestatteten Gotteshäuser Sachsens. Mit der Goldenen Pforte, der Tulpenkanzel, den Orgeln Gottfried Silbermanns und dem zur Begräbnisstätte der Albertiner umgestalteten Chor enthält er bedeutende Kunstwerke. Dazu gehören auch die Epitaphien.

Das Wandepitaph Wolfgang Christoph Schubarth stammt aus dem Hochbarock. Es ist ein Werk des Dresdner Bildhauers Paul Heermann (1673-1732), der am Dresdner Zwinger mit Balthasar Permoser zusammenarbeitete. Über dem Sarkophag und dem darauf ruhenden Obelisken erhebt sich ein flammendes Kreuz. Ein Putto hält die Krone des Lebens und die abgebrochene Ruhmestrompete. Seitlich schreibt Saturn auf eine vergoldete Schriftrolle die Vita des in zweiter Ehe mit der Witwe des Freiberger Bürgermeisters Gabriel Schönlebe verheirateten Ehemanns.

Zu beheben sind die starken Verschmutzungen, die Verankerung mit korrodierten treibenden Eisenteilen, frühere zementhaltige Ergänzungen sowie die lose Oberfläche, wodurch die Farbfassung bedroht ist. Auch abgebrochene und fehlende Sandsteinteile sollen dabei restauriert werden.