17.06.2011 – Presse

Das „Tor zur Welt“ wird saniert

Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt in Deißlingen Fördervertrag für den Staatsbahnhof Trossingen

Kurzfassung: Ekkehard Achterberg vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 20. Juni 2011 um 10.30 Uhr im Beisein von Direktor Norbert Müller von Toto-Lotto Baden-Württemberg, vor Ort einen Vertrag über 80.000 Euro für die Naturwerksteinarbeiten am ehemaligen Empfangsgebäude des Staatsbahnhofs Trossingen in Deißlingen an die Eigentümer Fabio und Cathrin Tedesco. Das Staatsbahnhofsgebäude ist eines von über 160 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württem­berg fördern konnte. Dazu gehören auch der ehemalige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim, Haus Kleeblatt in Biberach und das Schloss in Haigerloch.

Langfassung: Im Rahmen der Gesamtsanierung des ehemaligen Empfangsgebäudes des Staatsbahnhofs Trossingen in Deißlingen im Landkreis Rottweil stellt auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Naturwerksteinarbeiten 80.000 Euro zur Verfügung. Den Vertrag überbringt Ekkehard Achterberg vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der DSD, am Montag, den 20. Juni 2011 um 10.30 Uhr im Beisein von Norbert Müller, Direktor der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, vor Ort an die Eigentümer Fabio und Cathrin Tedesco. Für die Maßnahmen stehen auch Landesmittel seitens des Landesamtes für Denkmalpflege und aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum bereit.

Als 1869 der erste Zug von Rottweil nach Villingen fuhr, war nicht nur die Verbindung zwischen der württembergischen Gäubahn und der badischen Schwarzwaldbahn hergestellt, sondern es war zugleich der ersehnte Anschluss des aufstrebenden Industrieorts Trossingen an ein überregionales Eisenbahnnetz in greifbare Nähe gerückt. Daher bezeichneten die Trossinger Gewerbetreibenden den Staatsbahnhof bei seiner Einweihung 1869 als "Das Tor zur Welt".

Der Bahnhof lag jedoch mehrere Kilometer vor der Stadt Trossingen, die ein Fuhrunternehmer bei jedem Wetter überbrücken musste. Schutz am Bahnhof Trossingen bot lediglich ein einfacher Unterstand, der eines Tages abgerissen wurde, worauf der Fuhrmann den Bahnhof Aldingen ansteuerte. Die Folge war – zumindest für kurze Zeit – ein Nachlassen des Frachtaufkommens am Trossinger Bahnhof. Doch das änderte sich rasch und bis 1898 wurde eine Schienenverbindung zwischen Trossingen und dem Staatsbahnhof nötig und gebaut.

Das bis heute im wesentlichen unveränderte Tuffsteingebäude wurde im Zuge des Baus der "Oberen Neckarbahn" zusammen mit dem Güterschuppen errichtet. Es handelt sich um den charakteristischen Bautyp Gruppe 1 für die kleineren an dieser Bahnstrecke gelegenen Stationen. Das ehemalige Empfangsgebäude besteht aus zwei Geschossen mit Schalterhalle und Wohnung. Zugesetzt haben dem Gebäude insbesondere Feuchtigkeit im Dachstuhl und im Mauerwerk.

Der Trossinger Staatsbahnhof, heute Schlusshaltestelle der als Museumsbahn betriebenen Trossinger Staatsbahn, ist eines von über 160 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Dazu gehören auch der ehemalige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim, Haus Kleeblatt in Biberach und das Schloss in Haigerloch.

Bonn, den 17. Juni 2011