Gegenstand der Vorträge sind zwei Baudenkmale aus dem 20. Jahrhundert, das IBZ Berlin und das Bogensee-Areal in Wandlitz. Während das IBZ Berlin als junges Baudenkmal mit den Ideen des Weiterdenkens, das IBZ als Lernort für den neuen Umgang mit Vorhandenem und das IBZ-Dach als städtischer Begegnungs-, Wohn- und Grünraum betrachtet werden, rückt nach der musikalischen Pause ins Blickfeld das architektonisch und erinnerungskulturell wichtige Denkmalensemble des Bogensee-Areals auf 17 Hektar Fläche mit der Goebbels-Villa von 1939 und der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ von 1946. Nach einem zwei Jahrzehnte langen Leerstand wurden unlängst Pläne für einen Abriss laut. Dabei liegen Nachnutzungsideen und -konzepte vor, die dem Gelände als „Denkraum der europäischen Demokratie“, als Lern- und Begegnungsort oder Ort des Austausches und der Toleranz Zukunftsperspektiven erörtern. Das IBZ Berlin kann hier als Vorbild dienen, gerade angesichts der Frage, die der DSD Stiftungsratsvorsitzende Professor Jörg Haspel stellt: „Bogensee – ein Beispiel für den Umgang des Bundes mit bedeutenden Denkmalen?“ Abschließend findet ein Podiumsgespräch unter Einbeziehung des Publikums statt.
Das Berliner IBZ wurde im April 2023 in das Berliner Denkmalbuch eingetragen und ist eines der jüngsten Denkmale in Berlin. Das Wohnhaus, ein bemerkenswerter Bau der Berliner Postmoderne, wurde 1982/1983 errichtet. Mit seinen 78 Wohnungen gehört es nicht nur zu den ambitioniertesten Bauten dieser Zeit, sondern ist auch ein Prototyp für die Bauaufgabe und das IBZ-Konzept, das seit den 1960er Jahren die deutsche Wissenschaftslandschaft bereichert und sowohl dem internationalen Wissenschaftsaustausch als auch dem deutschen Demokratisierungsprozess dient. Das Haus dient als internationaler Begegnungsort und kulturelles Zentrum in Wilmersdorf.