25.05.2022 – Nordrhein-Westfalen

Denkmal-QR-Code angebracht

Bayerische Landesvertretung in Bonns Schlegelstraße erzählt ihre Geschichte jetzt selbst

Gemeinsam haben WestLotto und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ein Angebot geschaffen, das historische Bildung für Jedermann im Vorbeigehen verspricht. Bei Aktivierung eines QR-Codes an bislang 25 Denkmalen in NRW beginnt das Gemäuer zu sprechen und in Ich-Form die eigene Geschichte zu erzählen. Die erste Staffel mit 12 QR-Codes war so erfolgreich, dass nun weitere „Sprechende Denkmale“ ausgestattet werden, darunter der frühere Sitz der Landesvertretung des Freistaats Bayern beim Bund in Bonns Schlegelstraße. Heute übergab WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter den QR-Code an die DSD-Vorstände Dr. Steffen Skudelny und Lutz Heitmüller. Die frühere Bayerische Landesvertretung beim Bund ist seit 2010 Geschäftsstelle der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

„Es ist wichtig, dass wir einen Beitrag dazu leisten können, Zeitgeschichte für jedermann erfahrbar zu machen. Die historischen Zeugen bekommen eine Stimme, die ganz einfach über das Smartphone via Podcast gehört werden kann“, sagte WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter bei der Übergabe des QR-Codes in Bonn. „So bleiben die Bedeutung von Gebäuden und der damit verbundenen Geschichte im wahrsten Sinne im Kopf.“ Für die ehemalige Bayerische Landesvertretung nahmen die Vorstände der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Lutz Heitmüller und Dr. Steffen Skudelny, den QR-Code entgegen: „Die ehemalige Bayerische Landesvertretung erfährt mit dieser Aktion eine tolle Würdigung und ermöglicht unseren Gästen sowie Passanten die Geschichte des Denkmals ganz lebendig zu erfahren. Das Sprechende Denkmal ist ein ansprechendes Format, das auch die jüngere Zielgruppen erreicht, die uns ganz besonders am Herzen liegt“, erklärte Skudelny.

In Ton und Duktus machen es alle Podcasts allen Zuhörenden leicht, in die jeweilige Geschichte einzutauchen. In zwei bis fünf Minuten vermitteln die Podcasts ein Gefühl für das historische Umfeld und die Lebensumstände der Menschen damals. Zugleich erklären sie, warum das vorgestellte Denkmal auch heute noch etwas zu sagen hat. Jedes Baudenkmal birgt also eine Botschaft für die Menschen im 21. Jahrhundert.

Bayern war das erste Bundesland, das für seine Vertretung in der provisorischen Bundeshauptstadt einen Neubau plante. 1953 begann Architekt Sep Ruf in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundeshaus mit dem Bau der fortschrittlichen und modernen weißblauen Landesvertretung. Die Konstruktion des dreigeschossigen Bürohauses in Stahlbetonskelettbauweise tragen zierliche, im Innern sichtbare Stahlstützen. Das zurückgenommene Dachgeschoss ist umgehbar. Das Gebäude ist durch die raumhohe Verglasung lichtdurchflutet. Auf der rückwärtigen Seite bietet ein eingeschossiger, ebenfalls voll verglaster Trakt Raum für Vortragsveranstaltungen.

Podcasts aus der Reihe „Das Sprechende Denkmal“ gibt es bereits unter anderem für das nahegelegene Bonner Bundesbüdchen, aber auch das Universum Kino in Bünde, die Zeche Consolidation in Gelsenkirchen, Haus Harkorten in Hagen, das Bauernbad in Kirchlengern, das ehemalige Israelitische Asyl und den Bahnhof Belvedere in Köln, die Schiffsbrücke in Leverkusen, das Leprosenhaus in Münster und die Heroldsche Industrieschule in Rüthen-Hoinkhausen. Kostenlos abrufbar sind alle Folgen auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie unter www.sprechendes-denkmal.de, auch wenn manche QR-Codes erst noch vor Ort angebracht werden müssen.