15.07.2015 – Presse , Hessen

Denkmal-Soiree 2015 im Alten Schloss in Höchst

Vortragsreihe „Über Grenzen“

Kurzfassung: Am 23. Juli 2015 um 18.00 Uhr sprechen Constanze Falke von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Simon Falke von der Universität Bonn im Alten Schloss in Höchst über „Grenzen als Motor und Hindernis von Denkmalpflege und Stadtentwicklung“. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Denkmal-Soiree statt, die diesjährige Vortragsreihe „Über Grenzen. Denkmalpflege und Stadtentwicklung“ wird moderiert von Professor Dr. Ingrid Scheurmann. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) richtet diese Vortragsreihe aus, um Aspekte zur Alten Stadt und ihren Denkmalen von verschiedenen Gesichtspunkten aus zu beleuchten und lässt dazu ausgewiesene Experten zu Wort kommen.
Letzte Termine:
am 23. Juli 2015 und 10. September 2015. Der Eintritt zur Denkmal-Soiree im Schloss ist frei.

Langfassung: Am Donnerstag, den 23. Juli 2015 um 18.00 Uhr sprechen Constanze Falke von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Simon Falke von der Universität Bonn im Rahmen der Vortragsreihe „Über Grenzen. Denkmalpflege und Stadtentwicklung“ der Denkmal-Soiree im Alten Schloss in Höchst über „Grenzen als Motor und Hindernis von Denkmalpflege und Stadtentwicklung“. Im Zuge von Systemkonkurrenz ebenso wie zur Befriedigung von Sicherheitsbedürfnissen entstanden an vielen Orten der Welt im 20. Jahrhundert Grenzen, die Städte, Kulturlandschaften und ganze Völker teilen. Solche Trennungen verändern das Verständnis der eigenen Geschichte und Kultur und prägen in der Folge auch die Denkmallandschaft. Constanze und Simon Falke erörtern die Auswirkungen politisch motivierter Grenzziehungen auf Identitätsbildung und Erbeverständnis am Beispiel von Israel und Berlin.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) richtet die Vortragsreihe aus, um sich den Fragen zur Alten Stadt und ihren Denkmalen von verschiedenen Gesichtspunkten aus zu nähern: zu dem, was wir als Eigenes oder Fremdes sehen, zu Tradition und Entwicklung, zu Trennendem und Verbindendem, zum Verhältnis von Peripherie und Zentrum. Alte Städte sind hochkomplexe Gebilde. Historisch und modern zugleich, bündeln sich in ihnen politische, gesellschaftliche, soziale und kulturelle Funktionen. Den gleichen Regeln und Zwängen unterworfen wie andere Kommunen, müssen sie Raum für Zukunftsgestaltung bieten, ohne die sichtbare Verbindung zur Vergangenheit zu gefährden. Dabei ist der Grat zwischen Bewahren und Gestalten oftmals schmal und bedarf des stetigen und klugen Abwägens. Denkmalpflege und Stadtentwicklung stehen da vielerorts in einem konfliktgeladenen Nebeneinander. Zusätzliche Herausforderungen signalisieren die Fragen, für wen die Stadt da ist, wem sie Zugehörigkeit offeriert und wie etwa Flüchtlinge und Migranten in das gewachsene soziale und kulturelle Gefüge integriert werden können. Denkmale sind von diesen Prozessen in vielfältiger Weise betroffen: Zum einen stehen sie unter enormem Umnutzungsdruck, zum anderen bleiben sie für viele Neubürger ebenso fremd wie unzugänglich. Sichtbare und unsichtbare Grenzen prägen die urbanen Räume, manche werden überschritten und nivelliert, andere werden neu errichtet. Können also Denkmale helfen, Grenzen und Schwellen zu überwinden? Können sie integrative und identitätsstiftende Funktionen entfalten? Kann und sollte die Denkmalpflege die Entwicklung historischer Städte befördern? Ausgewiesene Experten führen im Alten Schloss Höchst in die Facetten des Themas ein und stehen im Anschluss bei einem Glas Wein zum Gedankenaustausch zur Verfügung.

Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Platzzahl wird um eine vorherige Anmeldung gebeten: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Altes Schloss Höchst, Höchster Schlossplatz 16, 65929 Frankfurt/Main, telefonisch von Donnerstag bis Sonntag unter: 069-340078610 oder per E-Mail unter: museum-hoechst@denkmalschutz.de.

Letzter Termin 2015:
am 10. September 2015: Prof. Dr. Wolfgang Sonne, TU Dortmund, über „Peripherie und Zentrum. Die Entwicklung historischer Städte in der Moderne“.