Langfassung: Für die vorbildliche denkmalgerechte Restaurierung der Alten Kongresshalle auf der Theresienhöhe in München wird die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung mit dem Denkmalpreis 2011 der Baudenkmal-Stiftung München ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird am 17. Dezember 2012 um 18.00 Uhr von Peter-Christian von Taysen, Vorsitzender der Baudenkmal-Stiftung München, im Beisein von Bürgermeister Hep Monatzeder anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Münchner Fassadenpreises im Großen Sitzungssaal des Rathauses verliehen. Den Preis nimmt Dr. h.c. Ferdinand Schmid, Erster Vorstand, persönlich entgegen.
Die Alte Kongresshalle wurde 1952/1953 von den Architekten Ernst Etzold, Josef Strobl und Emil Freymuth als retrofuturistisches Gebäude entworfen und bis 1998 als Veranstaltungszentrum der Messe München genutzt. 2004 übernahm es die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die es restauriert und dabei auf den neuesten technischen Stand gebracht hat, so dass es wieder für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt werden kann. Das imposante, freistehende Gebäude an der Theresienwiese im Herzen Münchens galt zu seiner Zeit als eine „aus Ort, Zweck und Aufgabe geborene Ideallösung“. Es verfügt über eine 265 Quadratmeter große Eingangshalle, einen knapp 500 Quadratmeter großen Saal mit Empore und eine 162 Quadratmeter große Bühne mit direktem Zugang zu einem Seitenflügel-Séparée. Bei der aufwendig durchgeführten Restaurierung des Bauwerks wurde auch der Innenhof freigelegt und entsprechend der ursprünglichen Planung aus den 1950er Jahren bepflanzt. Die Nutzungsmöglichkeiten des denkmalgeschützten Veranstaltungsortes sind so vielfältig, dass sie kleinere Privat- oder Firmenfeiern ebenso ermöglicht wie Galaabende, Premieren oder Empfänge. Dass die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung den Mut hatte, die Kongresshalle zu übernehmen und einer denkmalgerechten neuen Nutzung zuzuführen, die mit der ursprünglichen Planung bestens harmoniert, hält die Baudenkmal-Stiftung München für preiswürdig. Das Ensemble ist heute wieder – in seiner Wirkung, Farbigkeit und Ausstattung – als ein bedeutendes Architekturjuwel der 1950er Jahre erlebbar und zugleich in seiner ursprünglichen Funktion als Veranstaltungszentrum nutzbar.
Die Baudenkmal-Stiftung München ist eine Treuhandstiftung in der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie verleiht den Denkmalpreis seit 2001 für beispielhafte Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen unter besonderer Berücksichtigung der noch erhaltenen Innenausstattung. Der Preis soll vorbildliche Leistungen bei der Erhaltung und Bewahrung des kulturellen Erbes auszeichnen und der Öffentlichkeit bekannt machen. - Die Arbeit der DSD, die sich als eine der größten privaten Institutionen bundesweit für den Denkmalschutz engagiert, wird in München durch ein Ortskuratorium unterstützt, dem seit Januar 2004 Peter-Christian von Taysen vorsteht. Das ehrenamtlich tätige Ortskuratorium wirbt für den Gedanken des Denkmalschutzes und versucht, viele Menschen zur aktiven Mithilfe zu gewinnen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 27 Jahren rund 4.100 bedrohte Denkmale mit über 490 Millionen Euro retten helfen, davon profitierten allein in Bayern über 220 Objekte.