Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für Instandsetzungsarbeiten an dem großen Erdholländer in Wrixum in Nordfriesland erneut Mittel zur Verfügung. Diesmal stehen dank des Heidrun-und-Heino-Meyer-Namensfonds und der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro für die Wiederherstellung des Flügelkreuzes zur Verfügung. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht Heidi Braun vom Wrixumer Mühlenverein e.V. in diesen Tagen.
Vor zwei Jahren unterstützte die private DSD den Neubau der Mühlenkappe sowie deren Aufsetzung auf dem Mühlenrumpf mit 30.000 Euro. Die Mühle ist eines der über 200 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Für die Einwohner von Wrixum auf der Insel Föhr ist der „Große Erdholländer" das Wahrzeichen ihres Dorfes. Die 1851 erbaute, achtkantige Holländerwindmühle war bis 1960 im Einsatz.
Die Wrixumer Mühle erhebt sich über einem gemauerten Sockel. Der Zugang zu den Flügeln erfolgte auf der Nord- und Ostseite vom Dach des Nebengebäudes, auf der Süd- und Westseite über einen angeschütteten Wall. Das Drehen der Kappe mit dem Flügelkreuz vor den Wind erfolgte über eine Windrose. Die Mühle verfügte früher über drei, zeitweise sogar vier Mahlgänge, von denen noch zwei erhalten sind.
Der obere Bereich der Mühle ist zum großen Teil noch im Originalzustand erhalten, ebenso die ehemaligen Kornaufzüge, der alte Mühlstein und die großen Zahnräder. Vorhanden und zu besichtigen sind auch weiterhin ein Steinkran, der Sackaufzug, ein Elevator (Becherwerk) und ein Windsichter. Die Flügel sind das technische Kernstück der Windmühle. Die aerodynamischen Gebilde weisen eine elegant geschwungene Form auf.
Nach der Schließung des Restaurants und des fortschreitenden Verfalls des Gebäudes erwarb die Gemeinde Wrixum im Juni 2016 die Mühle, um das Wahrzeichen zu erhalten. Gleichzeitig wurde auch auf Empfehlung der DSD der Wrixumer Mühlenverein e.V. ins Leben gerufen, um die notwendige Sanierung der Mühle zu garantieren.
Die Mühle gehört zu den fünf erhaltenen Windmühlen auf der Insel Föhr. Sie ist jedoch die einzige, deren Mühlentechnik im Inneren weitgehend erhalten ist. Die anderen Mühlen wurden zu Wohngebäuden im Privatbesitz umgebaut.