16.05.2017 – Niedersachsen

Der Rathshof in Hamelwörden wird DSD-Förderprojekt

Holzzerstörende Pilze am Werk

Kurzfassung: Dieter Kunze, Ortskurator Stade der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am 19. Mai 2017 um 11.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des Reetdachs am Rathshof in Wischhafen-Hamelwörden an Denkmaleigentümer Susanne Ottersbach-Flimm und Jürgen Flimm. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist. Der Rathshof, ein reetgedecktes Kehdinger Zweiständerhaus aus dem Jahr 1678, gehört zu den über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Rathshof in Wischhafen-Hamelwörden© Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Rathshof in Wischhafen-Hamelwörden© Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: Dieter Kunze, Ortskurator Stade der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 19. Mai 2017 um 11.00 Uhr gemeinsam mit Bezirksleiter Timo Jahns von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des Reetdachs am Rathshof in Wischhafen-Hamelwörden im Landkreis Stade an Denkmaleigentümer Susanne Ottersbach-Flimm und Jürgen Flimm. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist. Neben der DSD unterstützen auch das Land, die Sparkassenstiftung Niedersachsen und die Ritterschaft Stade die Erhaltung der regionaltypischen, in ihrem Umfang außergewöhnlichen Dachlandschaft.

Hamelwörden ist ein Ortsteil von Wischhafen und liegt im Landkreis Stade in Kehdingen an der Elbe. Bei dem sogenannten Rathshof, der nach einer Vorbesitzerfamilie benannt ist, handelt es sich um eine Hofanlage des 17. Jahrhunderts in der Form der norddeutschen Hallenhäuser. Eine Inschrift auf einem Balken verweist auf das Jahr 1678. Zusammen mit dem gegenüberliegenden ehemaligen Gasthof und der romanischen Dorfkirche bildet das älteste Wohnhaus der Region den Ortsmittelpunkt. Bei dem Fachwerk-Gutshaus handelt es sich um ein reetgedecktes Zweiständerhaus in der für das Land Kehdingen typischen Ausformung.

Zu dem Ensemble gehören eine Scheune und ein Bauerngarten. Die klare Trennung von Wohn- und Wirtschaftsbereich ist bis heute nachzuvollziehen. Der Wirtschaftsteil wurde im ursprünglichen Zustand erhalten und diente zur 600-Jahr-Feier Hamelwördens als Veranstaltungsort. Der Rathshof, der von seinen Besitzern seit den 1990er Jahren unter Beachtung der denkmalpflegerischen Vorgaben liebevoll instandgesetzt wird, hat eine außergewöhnlich große Dachfläche über dem Wohnbereich. Sie wird von fünfzehn und damit ungewöhnlich vielen Ochsengauben geziert.

Das Reet des Daches ist bereits derart stark mit unterschiedlichen Pilzarten, Moosen, Flechten und Algen bewachsen – selbst einzelne Bäumchen gehören zu dem üppigen Bewuchs –, dass eine komplette Neueindeckung unvermeidlich ist. Um weiteren Schäden vorzubeugen, zwingen die bereits sichtbaren Fruchtkörper holzzerstörender Pilze zu einem raschen Vorgehen mit einer sorgfältigen Überprüfung aller angrenzenden Hölzer.

Der Rathshof, der zeitweise für Dorfaktivitäten als Veranstaltungsort genutzt wird, gehört zu den über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.