26.05.2017 – Niedersachsen

Der St. Blasii-Dom in Braunschweig bekommt Besuch

800 Jahre alte Kunst

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr für die Dachsanierung des Doms St. Blasii in Braunschweig 50.000 Euro zur Verfügung. Um sich einen Eindruck vom Fortschritt der Arbeiten zu verschaffen, besucht nun Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen am 29. Mai 2017 um 15.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Oberlandeskirchenrat Hans-Peter Vollbach. Der Braunschweiger Dom gehört zu den über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr für die Dachsanierung des Doms St. Blasii in Braunschweig 50.000 Euro zur Verfügung stellen. Um sich die Arbeiten vor Ort erläutern zu lassen, besucht Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen am Montag, den 29. Mai 2017 um 15.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Oberlandeskirchenrat Hans-Peter Vollbach.

Als Grabstätte für sich und seine Frau Mathilde von England stiftete Heinrich der Löwe 1173 in unmittelbarer Nähe zu seiner Burg Dankwarderode eine Kirche, die den Heiligen Blasius, Johannes dem Täufer und Thomas Becket geweiht war. Beide Bauwerke prägen die Braunschweiger Altstadt. Als Heinrich 1195 starb, war der Westbau bis zur Firsthöhe des Mittelschiffes fertiggestellt. Das heute sichtbare Grabmal Heinrichs und seiner Gemahlin Mathilde wurde gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts von seinen Nachfahren gestiftet und über der Grablege errichtet.

Die zunächst als dreischiffige Basilika mit Querhaus, drei Apsiden, Krypta und Hochchor errichtete Anlage erfuhr in den darauffolgenden Jahrhunderten zahlreiche Umbauten und Renovierungen. Für den architektonischen Raumeindruck sind die Pfeiler und Wandvorlagen mit Kantensäulen und würfelförmigen Kapitellen entscheidend wie die überhöhten Kreuzgratgewölbe. An den beiden, bis heute unvollendeten Türmen wurden die gotischen Glockenstuben zwischen 1290 und 1300 errichtet. Um weitere Altarstiftungen aufnehmen zu können, wurde an der Südseite der Kirche zwischen 1322 und 1346 ein zusätzliches Seitenschiff angefügt und an der Nordseite nach Abtragung des dortigen Seitenschiffs, eine völlig neue zweischiffige spätgotische Halle errichtet, die 1474 geweiht wurde. Weitere Eingriffe erfolgten im 17. und 18. Jahrhundert, als man den Lettner entfernte. Eine Freilegung und teilweise Rekonstruktion bzw. Neuausstattung des Kirchenraums erfolgte im 19. Jahrhundert, als man die Malerei in den Gewölben aufgefunden hatte.

Nachdem der Dom zur "nationalen Weihestätte" und zum "Staatsdom" erklärt worden war, wurde er zwischen 1935 und 1940 umgestaltet. Diese Umgestaltungen wurden zusammen mit der Beseitigung von Kriegsschäden 1949 zurückgebaut. Trotz aller Eingriffe bestimmt der romanische Ursprungsbau bis heute die Gestalt des Domes. Zur wertvollen Ausstattung gehören ein Marienaltar und ein siebenarmiger Leuchter aus dem Jahr 1188 sowie das Imervard-Kreuz aus der Erbauungszeit um 1173.

Über Langhaus, Chor und Querhäusern befindet sich ein kreuzförmiges Sparrendach mit drei aussteifenden Querriegeln. Über den südlichen Seitenschiffen sind hinter den Zwerchgiebeln Satteldächer ausgebildet, die sich mit einem an die Obergadenwand angelehnten Pultdach überschneiden. Alle Dächer sind mit der sogenannten "Braunschweiger Pfanne", dem Linkskremper eingedeckt. Es sind rissige Dachsteine, Abplatzungen und ausbrechender Mörtelverstrich zu restaurieren.

Der St. Blasii-Dom gehört zu den über 360 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.