02.10.2024 – Brandenburg

Der Turmbau zu Potsdam ist fertig

Spendenkampagne ermöglichte die Sanierung des Campanile der Friedenskirche

Vor zweieinhalb Jahren begannen die Sanierungsarbeiten am Campanile der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci. Deren Abschluss kann nun bei einem Pressetermin am Freitag, den 4. Oktober 2024 um 11.00 Uhr gefeiert werden. Ermöglicht wurde die Instandsetzung unter anderem durch die erfolgreiche, von der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zu diesem Zweck initiierte bundesweite Spendenkampagne, die die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und der Bauverein Friedenskirche Potsdam e. V. vor Ort unterstützten und die einen Beitrag von rund 750.000 Euro erbrachte, für den die Organisatoren recht dankbar sind.

Campanile der Friedenskirche in Potsdam * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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„Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die Mitwirkung an diesem großartigen Projekt zweifellos eine große Ehre“, betont DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny in seinem Grußwort beim Pressetermin dankbar, gerade weil dadurch der besondere Akzent des bürgerschaftlichen Engagements bei der Erhaltung des Campanile sichtbar werde. „Doch müsse es nachdenklich machen“, so der spendensammelnde Denkmalpfleger, „wenn selbst so bedeutende Objekte wie die zum Weltkulturerbe gehörende Friedenskirche nicht allein von der SPSG und dem Bauverein erhalten werden können, weil diese dazu finanziell gar nicht ausreichend genug ausgestattet sind und folglich auf private Spenden zurückgreifen müssen.“ Neben der DSD haben auch Fernsehmoderator Günther Jauch und die Hermann Reemtsma Stiftung die Instandsetzung des Glockenturms großzügig unterstützt.

Der nach dem Vorbild des romanischen Campanile der Kirche Santa Maria in Cosmedin in Rom entworfene und 1850 vollendete Glockenturm mit den grazilen Dreierarkaden war nach anderthalb Jahrhunderten in seiner Bausubstanz gefährdet. Die haltspendende, gusseiserne Konstruktion im Inneren, zu der eine wunderschöne Wendeltreppe gehört, wies wegen unzureichender Entwässerung irreparable Korrosionsschäden auf. Ebenso war das Trägersystem der mit den Außenwänden verbundenen Eisengussplatten, die bereits vor gut einhundert Jahren durch massive Geschossebenen aus Stahlbeton verstärkt wurden, marode geworden. Die Betonlagen waren aufgeplatzt, die Eisenbewehrungen rosteten. Beim Mauerwerk waren die Sandsteinsäulen in den Rundbogenarkaden zum Teil nicht mehr tragfähig und mussten provisorisch gesichert werden. Schließlich galt es, die Glockenstühle instandzusetzen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte 2018 auch schon die Wiederherstellung der Dächer der Friedenskirche über den Seitenschiffen und im Chorraum des Gotteshauses die Restaurierung des venezianischen Apsismosaiks aus dem frühen 13. Jahrhundert.

Seit 1985 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, in ganz Deutschland mehr als 600 Millionen Euro für über 6.000 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung stellen können. Allein in Potsdam förderte die Stiftung über 50 Objekte, unter anderem die Wiederherstellung der Kolonnaden der Glienicker Brücke mit einer eigenen Spendenkampagne. Die Arbeit in Potsdam unterstützt ein ehrenamtliches Ortskuratorium unter der Leitung von Ines C. Koch. Eigens für die Sanierung des Campanile der Friedenskirche hatten die DSD, die SPSG und der Bauverein Friedenskirche Potsdam e. V. eine bundesweite Spendenkampagne unter dem Motto „Hier helfen wir – retten Sie mit!“ gestartet.

Weitere Informationen unter: www.denkmalschutz.de/friedenskirche-potsdam