30.12.2014 – Presse

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Herz-Jesu-Kirche in Lindberg-Ludwigsthal

Eine der letzten ihrer Art

Kurzfassung: Für die Restaurierung der Wandmalerei und Stuckreliefs im Kirchenschiff der Herz-Jesu-Kirche in Lindberg-Ludwigsthal stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 80.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Pfarrer Martin Prellinger in diesen Tagen. Die neuromanische Herz-Jesu-Kirche gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Herz-Jesu-Kirche in Lindberg-Ludwigsthal © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Dr. Peter Schabe


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Langfassung: Für die Restaurierung der Wandmalerei und Stuckreliefs im Kirchenschiff der Herz-Jesu-Kirche in Lindberg-Ludwigsthal im Landkreis Regen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 80.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Pfarrer Martin Prellinger in diesen Tagen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die DSD mit 70.000 Euro die Restaurierung der Wandmalerei im Altarraum unterstützt.

Die neuromanische Pfarrkirche "Herz-Jesu" in Lindberg wurde nach Plänen des Architekten Johann Baptist Schott in den Jahren 1893/1894 gebaut. Das Äußere der Kirche weist als aus dem Romanischen nachempfundene Merkmale einen Turm mit Faltdach und Dreieckgiebeln auf. Die Apsis wurde mit Rundbogenfriesen und Rundbogenfenstern gestaltet, Rundbogenportale und zwei Rundtürmchen befinden sich aber auch neben dem Haupteingang.

Mit der Gestaltung und Ausstattung des Innenraums wurde Franz Josef Hofstötter betraut, der die Gemälde, Reliefs und die Kanzel, den Altar und den Taufstein, aber auch die Entwürfe für die Glasfenster anfertigte. Den kreuzgratgewölbten Innenraum schmückt im Chor mit seinem konchenförmigen Abschluss der Hochaltar, der mittelalterlichen Reliquienschreinen nachempfunden ist. Eine Bogenreihe trägt die Emporenbrüstung. Weitere wertvolle Ausstattungsstücke sind eine Herz-Jesu-Figur, die Kanzel, ein Jugendstiltaufstein und der Radleuchter. Das nördliche Joch nimmt ganz die Orgelempore ein.

Wegen des vollständig figürlich ausgemalten Innenraums soll die neuromanische Kirche in Lindberg einer der letzten Versuche der abendländischen Kunst sein, einem Gebäudeinneren eine Ganzbemalung zu geben. Die beeindruckende Bemalung zielt dabei auf das ewige Heil, das Gott den Menschen zugedacht hat. In den Deckengemälden im Chor wird dies durch die acht Seligpreisungen Jesu bei der Bergpredigt versinnbildlicht, im Langhaus durch die je sieben geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Sie werden durch Bilder aus dem biblischen Heilsgeschehen des Neuen und Alten Testaments illustriert.

Neben der romanisierten Ausmalung existieren in der Herz-Jesu-Kirche auch Jugendstilmalereien, die aufgrund einer siebenjährigen Entstehungszeit die Entwicklung von einem weitgehend noch flächigen zum feinstrichig-gegliederten Jugendstil aufweisen. In das Konzept der anliegenden Wandflächen einbezogen sind die kunstvollen Kirchenfenster, die Szenen aus dem Leben Jesu darstellen.

Die Malereien und Kieselstein-Glasmosaike im inneren Sockelbereich der Kirche sind mit Salzen belastet. Farbschichten blättern oder platzen wegen des Feuchteeintrags ab. Daneben gibt es Wasserschäden durch ehemals defekte Dachziegel und damit einhergehend Salzausblühungen. Nachdem 2008 das Dach saniert wurde und bereits zuvor gründliche Befunduntersuchungen erfolgt sind und Musterachsen angelegt wurden, werden seit dem vergangenen Jahr in drei Bauabschnitten die Innenrestaurierungsarbeiten durchgeführt.

Die Herz-Jesu-Kirche gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.