09.12.2016 – Nordrhein-Westfalen

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert erneut Schloss Haddenhausen in Minden

Landschaftsprägende Anlage

Kurzfassung: An der Instandsetzung des Ostflügels von Schloss Haddenhausen in Minden beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr mit 100.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überreicht Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, gemeinsam mit Viktoria Kesper von WestLotto am 12. Dezember 2016 um 16.00 Uhr an Dr. Susanne Freifrau von dem Bussche-Haddenhausen und Boris Freiherr von dem Bussche. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Schlossanlage gehört zu den über 400 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: An der Instandsetzung des Ostflügels von Schloss Haddenhausen in Minden beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, in diesem Jahr mit 100.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überreicht Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, gemeinsam mit Viktoria Kesper von WestLotto am Montag, den 12. Dezember 2016 um 16.00 Uhr an Dr. Susanne Freifrau von dem Bussche-Haddenhausen und Boris Freiherr von dem Bussche. Bereits im vergangenen Jahr unterstützte die DSD die Sicherung und Sanierung des Molkekellers sowie die Dachinstandsetzung mit 80.000 Euro. Die Denkmalschutzstiftung möchte mit der Förderung auch das Engagement der rührigen Eigentümer beim Erhalt der lokalhistorisch, architektonisch und kunsthistorisch bedeutsamen Anlage unterstützen.

Die Schlossanlage Haddenhausen liegt im alten Dorfkern. Das Ensemble entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter Einbeziehung älterer Vorgängerbauten. Hilmar der Jüngere von Münchhausen hatte das Anwesen 1610 an seinen Schwiegersohn Johann von dem Bussche-Lohe verkauft. Johann und seine Frau Hedwig ließen sich daraufhin zwischen 1613 und 1616 das heutige Schloss im Stil der Weserrenaissance von Eberhard Wilkening erbauen, der auch das Rattenfängerhaus in Hameln errichtet hat.

Schloss Haddenhausen ist über die südwestlich gelegene, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begonnene und Mitte des 19. Jahrhunderts vollendete Vorburg – die Scheune, Verwalterhaus, Teich und diverse Stallbauten umfasst – über eine steinerne Brücke mit einer verzierten Rundbogentoranlage zugänglich. Den Torbogen schmücken qualitätvolle, als Steinreliefs ausgeführte Renaissanceelemente.

Das zweiflügelige, von einem Wassergraben umgebene Schloss erhebt sich über Kellergewölben und einem Kellerkamin des Vorgängerbaues aus der Zeit um 1540 auf einem hohen Natursteinsockel in zwei aus teilweise verputzten Bruchsteinmauern bestehenden Geschossen. Zwei hohe Schmuckgiebel bekrönen den Bau. Im Winkel der Flügel steht ein vieleckiger Treppenturm mit leicht geschwungener Pyramidenhaube und einem mit Eier- und Perlstäben sowie Zahnschnittfriesen verzierten Portal.

Den Außenbau gliedern ein umlaufendes Stockgesims und zweibahnige Kreuzstockfenster. Vor der Südwand erhebt sich eine erdgeschosshohe Auslucht aus dem Jahr 1616, die mit Kerbschnittbossen, Beschlagwerk, Halbsäulen und einem Giebelaufbau mit reichem Knorpelwerk und einem oberhalb erneuerten Wappen geschmückt ist. Den seitlich aus der Symmetrie versetzten rundbogigen Eingang erreicht man über eine zweiläufige vorgelagerte Freitreppe.

Im Obergeschoss des Ostflügels befindet sich der sogenannte Rittersaal, der gemietet werden kann und dessen Kamin aufwändig mit figuralen Reliefs verziert ist. Die südlich gelegene Kapelle stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die 1959 grundlegend restaurierte Kapelle besitzt im Inneren eine Stuckbalkendecke mit Rosetten und bauzeitlicher, reich beschnitzter Ausstattung mit Altar, Kanzel, Emporen und Orgelprospekt.

Das landschaftsprägende Ensemble von Schloss Haddenhausen ist eines von über 400 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.