Langfassung: An der Restaurierung der Innenräume von Goethes Wohnhaus in Weimar beteiligt sich dank einer großherzigen Spende auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Bei einem Pressetermin am Mittwoch, den 3. Juli 2024 um 10.00 Uhr übergibt DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny einen symbolischen Fördervertrag über 3 Millionen Euro an Dr. Ulrike Lorenz. Die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar voller Freude: „Das Engagement privater Stiftungen ist von unschätzbarem Wert für den Erhalt des Goethe-Wohnhauses. Dank der großzügigen Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können – nach den von der öffentlichen Hand finanzierten Instandsetzungsarbeiten an der Gebäudehülle und Elektrik – die kostbaren Oberflächen der historischen Innenräume der Beletage restauriert werden. Es ist unser gemeinsames Anliegen, dieses zentrale Kulturerbe für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen."
Die Maßnahmen sollen das Goethe-Wohnhaus für die nächsten Generationen sichern. Dazu Skudelny: „Das Goethe-Wohnhaus ist ein wichtiger Zeitzeuge deutscher Geschichte. Wir sind daher auch ein wenig stolz, am Erhalt dieses Gebäudes, in dem der deutsche Dichter Goethe ein halbes Jahrhundert gewohnt und Geschichte in Deutschland und Europa mitgestaltet hat, mitwirken zu können. Unter den großen und kleinen Denkmalen, bei deren Erhalt wir dank der Hilfe unserer Förderer helfen können, zählt das Goethe-Haus zu den ganz großen. Allen unseren Förderern, die dieses Unterstützungswerk möglich machen, möchte ich an dieser Stelle einmal mehr herzlich danken.“
Das 1709 errichtete barocke Stadthaus diente Johann Wolfgang von Goethe als Wohnstätte.1794 übergab Großherzog Carl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach dem Dichter das Haus sowie den westlichen Teil des Gartens mit Gartenpavillon. Zusammen mit dem Hinterhaus bildet es das Herzstück des heutigen Goethe-Nationalmuseums.
Zum Objekt:
Goethe ließ das Haus nach eigenen Entwürfen umbauen und bauliche Ergänzungen zum ursprünglich barocken und vornehmlich in Symmetrie aufgebauten Gebäude hinzufügen. Ein zentrales Beispiel für Goethes Eingriffe ist der Einbau einer dreiläufigen Treppe, die die Besucher ins erste Obergeschoss führt. Die Scharnierstelle diente zur Abtrennung der Privat- und Wirtschaftsräume von den repräsentativen Räumen. Mit der Errichtung des Brückenzimmers schuf Goethe eine Verbindung zwischen Vorderhaus und Hinterhaus und stellte zugleich eine optische Achse vom Gelben Saal über das leicht eingedrehte Gartenzimmer bis zum Hausgarten her. Durch diese Brücke konnte der Gelbe Saal je nach Anlass als öffentliche oder private Fläche genutzt werden. Goethe wohnte und arbeitete fast 50 Jahre in diesem Haus. Die nach seinen Kunstidealen und vielseitigen Interessen gestalteten Räume dienten auch der Geselligkeit und dem kulturellen sowie wissenschaftlichen Austausch. Das Haus gehört seit 1998 als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar" zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Goethe-Wohnhaus gehört somit zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, allein in Thüringen fördern konnte.