30.11.2017 – Nordrhein-Westfalen

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit

Es kam, weil's fehlte

Am Freitag, den 1. Dezember 2017 um 11.00 Uhr überbringt Margret Arning, Ortskuratorin Gütersloh der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Restaurierung der Fassade und der Innenwände des 1658 errichteten Küsterhauses in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit an Ludger Vollenkemper vom Verein Dorf aktiv e.V.

Mitten im historischen Ortskern von St. Vit, dem lebendigen Dorf im Westen von Rheda-Wiedenbrück, gleich neben der barocken Pfarrkirche St. Vitus, dem Friedhof und einigen Streuobstwiesen liegt das ehemalige Küsterhaus. Es entstand, weil im Ort Küsterwohnung, Schule und Übernachtungsmöglichkeit für den in Wiedenbrück lebenden Pfarrer fehlten. Mit sich ändernder Nutzung wurde das Haus mehrfach umgebaut und erweitert.

Das eingeschossige Vierständer-Fachwerkhaus mit Chronogramm im Dielentorbogen wurde um 1900 durch ein rückwärtig quer angebautes, zweigeschossiges Backsteinhaus und einen Wirtschaftsteil erweitert. In der Mitte der Ostseite des Fachwerkgebäudes befindet sich eine geschosshohe, rundbogige Tordurchfahrt mit beschnitztem Sturzbogen und verbrettertem Giebeldreieck. Fast quadratische Gefache und gegenständige Ständer prägen die Fassaden. Ein Satteldach mit Sparrendachstuhl und doppelt stehendem Stuhl deckt den Bau.

Das Innere dominiert die hohe Deele mit Sandsteinplattenboden. Mächtige Kopfbänder steifen das Ständerwerk der Deckenbalkenkonstruktion aus. Die seitlichen Hillen sind ebenso erhalten wie bauzeitliche Türen und die Treppe. Im Massivanbau mit Mittelflur sind die Bodenfliesen bauzeitlich. Das Kammerfach hat man umgebaut, und die Lucht zur Zweigeschossigkeit verändert.

Das künftig als Dorfgemeinschaftshaus genutzte Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück ist eines der über 420 Projekte, die die Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.