27.12.2013 – Presse

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert Schloss Karlstein in Regenstauf

Wo Rost und Vandalismus ihr Unwesen trieben

Kurzfassung: Erleichterung für Ferdinand Graf von Drechsel. Der Eigentümer von Schloss Karlstein in Regenstauf erhält Unterstützung bei der Sanierung der historischen Fenster der Orangerie, die Rost und Vandalismus zerstört haben. Der Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 43.000 Euro für die Sanierung der denkmalgeschützten Elemente erreicht den engagierten Denkmaleigentümer in der größten Gemeinde im oberpfälzischen Landkreis Regensburg in diesen Tagen. Schloss Karlstein gehört somit zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Der Bauzustand der Orangerie von Schloss Karlstein in Regenstauf, deren Dachhaut erst vor einigen Jahren gesichert wurde, ist stark gefährdet. Die großen Verglasungselemente der Pflanzenräume sind von Rost geschädigt, die Verglasung durch Vandalismus zerstört. Ausstattungselemente wie Wandvertäfelungen, Türen, Fenster, Böden und Wandputze weisen starke Schäden auf oder sind sogar teilweise unbrauchbar. Nun erhält Ferdinand Graf von Drechsel Unterstützung bei der Sanierung der historischen Fenster der Orangerie. Der Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 43.000 Euro für die Sanierung der denkmalgeschützten Elemente erreicht den engagierten Denkmaleigentümer in der größten Gemeinde im oberpfälzischen Landkreis Regensburg in diesen Tagen.

Das auf einer Höhe gelegene Schlossensemble verdankt sich einem grundlegenden Umbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Anlage kam 1765 in den Besitz von Johann Jakob Heinrich Freiherr von Drechsel. Der bis heute prägende Umbau des Schlosses im Maximilianstil nach Münchener Vorbild mit Zinnenkranz und Polygonaltürmchen und feinem Maßwerk fand unter August von Drechsel statt. 

Die um einen rechteckigen Innenhof erweiterte romanische Kernburg aus dem 16. Jahrhundert sowie Teile der Vorburg und Ökonomiegebäude sind erhalten. Zur Anlage gehören auch Neben- und Wirtschaftsgebäude mit Scheune, Halle und Brennerei, Wohn- und Werkstattgebäuden, einem Getreidespeicher aus dem 16. Jahrhundert, einem Brunnen und dem Gartensalon bzw. der Orangerie.

Die Orangerie ist Teil der ehemaligen Parkanlage des Schlosses Karlstein, wurde um 1820 errichtet und ist weitgehend im gründungsbauzeitlichen Zustand erhalten. Die vorhandenen Teile der Ausstattung zeugen von hoher Qualität. Prinz Karl von Bayern schenkte den sogenannten Gartensalon seiner Tochter Maximiliane Gräfin von Bayrsdorff anlässlich ihrer Verehelichung mit August Graf von Drechsel. 1870 gestaltete man den Mittelrisalit aufwendig mit einer hölzernen Innenwandverkleidung um, die in ihren Füllungsfeldern Illusionsmalerei zeigt.

Die Orangerie, die in Bayern nur wenige vergleichbare Pendants hat, ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Schlossanlage und erinnert an die einstige großzügige, heute durch eine kommunale Straßenbaumaßnahme durchschnittene Parkanlage. Schloss Karlstein gehört nunmehr zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.