07.08.2015 – Presse , Berlin

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert wieder an der Martin-Luther-Gedächtniskirche

Vom rechten Umgang mit schwerem Erbe

Kurzfassung: Ein weiteres Mal kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträgnisse der GlücksSpirale die Instandsetzungsarbeiten an der Martin-Luther-Gedächtniskirche unterstützen. Anlässlich der Vertragsausfertigung überbringt Julia Beier vom Ortskuratorium Berlin der (DSD), im Beisein von Lutz Trabalski von Lotto Berlin am 9. August 2015 um 10.00 Uhr bei einem Ortstermin einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an Pfarrer Hans-Martin Brehm. In diesem Jahr können damit die Arbeiten der Außensanierung des Kirchenschiffs abgeschlossen werden. Die Martin-Luther-Gedächtniskirche gehört seit 2004 zu den über 160 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Blick ins Innere der Berliner Martin-Luther-Gedächtniskirche © Schmelzer/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Erneut kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträgnisse der GlücksSpirale die Instandsetzungsarbeiten an der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin unterstützen. Anlässlich der Vertragsausfertigung überbringt Julia Beier vom Ortskuratorium Berlin der (DSD), im Beisein von Lutz Trabalski von Lotto Berlin am 9. August 2015 um 10.00 Uhr bei einem Ortstermin einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an Pfarrer Hans-Martin Brehm. In diesem Jahr können damit die Arbeiten der Außensanierung des Kirchenschiffs abgeschlossen werden.

Die Gestaltung der Außenfassade im Stil der neuen Sachlichkeit entstand nach Planungsentwürfen des Architekten Dr. Curt Steinberg Ende der 1920er Jahre. Der Bau ist außen wie innen mit gelbbraunen Klinkern unterschiedlicher Färbung und Formate verkleidet. Ein massiver rechteckiger Turm, dessen Glockengeschoss, ein durchbrochenes ovales Oberteil, auf einem ebenfalls durchbrochenen kreisrunden Aufsatz ruht, akzentuiert das monumentale Erscheinungsbild der einschiffigen Kirche. Der knapp 50 Meter hohe, sich zuspitzende Turm endet in einer Laterne. Im Inneren besitzt das Gebäude mit der halbrunden Apsis für rund 1.200 Menschen Sitzplätze. Die Längsseiten des Kirchenschiffs tragen acht, den Altarraum an der Südseite neun Pfeiler. Der Fußboden des tonnenüberwölbten Saalbaus senkt sich leicht zum Altar hin. Der reichhaltige plastische Ausstattungsschmuck stammt aus der Entstehungszeit und nimmt militärische und bereits nationalsozialistische Motive auf.

NS-Motive, die sich vorwiegend an den Apsisbögen und am Triumphbogen befanden, wurden unmittelbar nach dem Krieg entfernt. Doch ist die Erhaltung der geschnitzte, einen Stahlhelm darstellende Außenmantel der Kanzel und der mit dem Eisernen Kreuz dekorierte Leuchter weiterhin nicht unumstritten. Auch die Walcker-Orgel mit ihren 50 Registern und 3.300 Pfeifen wurde 1935 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg eingeweiht, bevor sie in der Kirche aufgestellt wurde. Heute wird der missbrauchte Kirchenbau nur noch zu besonderen Gottesdiensten und kirchenmusikalischen Veranstaltungen genutzt. Dank der Sanierungsarbeiten der letzten Jahre und der Debatte um die Erhaltungswürdigkeit von Bauten dieser Zeit konnte eine breite Diskussion um den Umgang mit diesem schweren Erbe vorangetrieben werden.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die notwendigen Sanierungsmaßnahmen an dem geschichtsträchtigen Bauwerk mit seiner Mahnkraft bereits seit 2010. Die Kirche ist eines der über 160 Projekte, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Berlin unterstützen konnte.