22.12.2022 – Rheinland-Pfalz

Deutsche Stiftung Denkmalschutz mahnt echten Schutz für das Ahrtal an

Mahnwache an der Nepomuk-Brücke in Rech will Scheinlösung nicht akzeptieren

Mit einer Mahnwache an der Nepomuk-Brücke in Rech hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) am heutigen Nachmittag mit rund 70 Mitstreitern ein Zeichen gegen den geplanten Abbruch der Brücke gesetzt. Eine Scheinlösung helfe nicht, so Stiftungs-Vorstand Dr. Steffen Skudelny, denn die historischen Ahrbrücken seien nur bedroht, weil eine übergeordnetes Hochwassermanagement bis heute fehle. Nur eine Gesamt-Strategie für das ganze Ahrtal könne die Zukunft und Sicherheit garantieren. Derzeit zeigten unkoordinierte Einzelmaßnahmen die Hilfslosigkeit der Ortsgemeinden, die von den Verantwortlichen in Mainz allein gelassen würden. „Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ruft daher die Landespolitik eindringlich dazu auf, ihre Hausaufgaben zu machen!“

Derzeit ist gerade die Nepomuk-Brücke in Rech akut gefährdet, weil dort die Umsetzung der Abbruch-Genehmigung des Landkreises für Anfang 2023 angekündigt wurde. Laut eines von der DSD vorgelegten Gutachtens kann die Brücke jedoch ohne großen Aufwand gesichert und erhalten bleiben.

Der Erhalt der Brückenlandschaft und der Hochwasserschutz sind zwei untrennbare Aspekte eines Gesamtkonzeptes, die im Zusammenhang zu sehen sind. Ein solches Konzept muss den gesamten Ahrverlauf in Betracht ziehen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr weit über die eingeschränkten Möglichkeiten der Ortsgemeinden hinaus berücksichtigen. Entsprechend hat sich der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in einem „Brücken-Brief“ direkt an die Bewohner von Rech gewandt.

Erst unlängst hatten sich Recher Bürger an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer als „letzter Hoffnung“ gewandt, um die 300 Jahre alte Brücke, ein einzigartiges kulturelles Erbe der Region, vor dem unmittelbar bevorstehenden Abbruch zu bewahren. Der Beschluss zum Abriss der Nepomuk-Brücke war auch im Gemeinderat umstritten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat diesen Einsatz der Bürger vor Ort begrüßt. Nicht der Brückenabriss sei die Lösung, sondern nur ein überregionales Gesamtkonzept, so der DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny.