Deutsche Stiftung Denkmalschutz ruft zu Spende auf

Das Schrotholzhaus in Lieske ist ein Denkmal in Not

In der April-Ausgabe ihres Förderer-Magazins Monumente ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem Titel „In Gefahr: Gehöft Nummer 30” zu Spenden für ein Schrotholzhaus in Lieske in Südbrandenburg am Sedlitzer See in 03103 Neu-Seeland – etwa 14 Kilometer von Senftenberg – auf.

Beatrice Härig beschreibt dieses für die Region typische Gebäude. Der Blockbau prägte das Bild der Dörfer insbesondere in der nördlichen Oberlausitz bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts. Die slawischen Sorben, auch Wenden genannt, sind dort in der Lausitz im heutigen Südbrandenburg und in Sachsen seit dem 6. Jahrhundert daheim und gehören heute zu den vier anerkannten Minderheiten in Deutschland.

Eine besondere Form des Blockbaus ist der Schrotholzbau. Schrotholz, das sind vierkantig grob behauene Balken, deren abgeflachte Oberfläche anders als beim Blockbohlenbau fugenlose Wände möglich machen. Eine wiederum besondere Form des Holzbohlenbaus ist das Umgebindehaus, bei dem eine die Blockstube umschließende Holzkonstruktion das Obergeschoss trägt. Beim Holzhaus in Lieske lässt sich hinter der nördlichen Ziegelwand das Umgebindegerüst vorstellen.

Ende des 19. Jahrhunderts begann man in den sorbischen Dörfern die „modernen“ brandsicheren Ziegel beim Hausbau zu verwenden. Daher sind nur wenige, „rückständige“ Holzhäuser erhalten, die die letzten 150 Jahre überstanden haben. Das Vorhandensein eines ursprünglichen Schrotholzhauses, wie in Lieske, gilt unter Hausforschern als großer Glücksfall. Denn dass das Haus “an Ort und Stelle seines Entstehens”, “eingebettet in sein Dorf”, erhalten ist, ist eine Seltenheit. Die wenigen geretteten Holzhäuser der Lausitz stehen ansonsten fast ausschließlich in Museen.

Um das Haus zu retten, muss nun die Feuchtigkeit im Holz beseitigt, die an vielen Stellen verwitterte Grundschwelle wiederhergestellt und das weitere Abrutschen des Hauses verhindert werden. Auch ist derzeit die Dachdeckung durch Betonsteine zu schwer für das ursprüngliche Dachwerk.

Spendenkonto:  Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400 * BIC: COBA DE FF XXX
Verwendungszweck 1121458X Gehöft Neu-Seeland