26.09.2017 – Saarland

Deutsche Stiftung Denkmalschutz ruft zu Spende auf

Das Canisianum in Saarlouis ist ein Denkmal in Not

In der Oktober-Ausgabe ihres Förderer-Magazins Monumente ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem Titel „Fester Glaube inmitten von Rissen” zu Spenden für das Canisianum in der Stadtmitte von Saarlouis auf. Geschichte und Schadensbilanz der Rektoratskirche St. Peter Canisius beschreibt Christiane Rossner.

Das Canisianum hat eine bewegte Vorgeschichte: Es steht an der Stelle der Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Kirche und Konventbauten der Augustinerchorherren aus dem benachbarten Wallerfang, die hier die katholische Bevölkerung unterrichteten. Französische Revolutionäre schlossen die Lehranstalt und zwangen die Kleriker zum Verlassen des Ortes. Ein knappes halbes Jahrhundert später wurde an dieser Stelle ein Hospital errichtet, das Borromäerinnen betreuten. Deren Krankenhauskapelle wurde 1900 durch die heutige neoromanische Kirche ersetzt. Das Ensemble verkaufte die Stadt 1929 an die Jesuiten, die die Anlage bis 2007 nutzten und sie nach dem deutschen Gegenreformator Petrus Canisius benannt hatten.

Heute gehört die Kirche den Petrusbrüdern, die das Gotteshaus 2012 übernahmen. „Der Elan der Petrusbrüder,” stellt Rossner in ihrem Artikel fest, „tut dem Denkmal gut”. Die katholischen Gläubigen, die sich 1988 von den Piusbrüdern getrennt hatten, nahmen eine Asbestsanierung vor und restaurierten die baufällige Sakristei. Auch ließen sie die kostbaren Wandmalereien, die 1979/1980 freigelegt und aufgearbeitet worden waren, behutsam reinigen.

Derzeit liegt den Patres die Außenrestaurierung des Kirchenbaus auf der Seele. Feine tiefe Risse durchziehen das geputzte Mauerwerk, der Sockelbereich bröckelt, die Sandsteinquader an den Fensterlaibungen und Eckprofilen sind angegriffen und auch die Regenwasserableitung über Zinkbleche und Zinkrinnen funktioniert nicht mehr. Die Dachkonstruktion und Schiefereindeckung sind weitere Herausforderungen. Der Schädlingsbefall an der Holzkonstruktion hat sich als stärker erwiesen als erwartet, und der hölzerne Dachreiter sitzt derart locker an seinem Platz, dass die alte Kirchenglocke nicht mehr schwingen darf, damit der kleine, schieferbedeckte Holzturm mit dem Glockenstuhl nicht abstürzt. Er muss durch Stahlanker stabilisiert werden. Von der Höhe der erwartbaren Kosten überwältigt, sind die Petrusbrüder nun für jede finanzielle Unterstützung dankbar.

Spendenkonto:  Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400 * BIC: COBA DE FF XXX
Verwendungszweck 1121963X Kapelle Canisianum