15.05.2017 – Thüringen

Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt Reparatur historischer Fenster

Schritt für Schritt geht es voran

Am 18. Mai 2017 um 11.00 Uhr besucht Barbara Schönfelder, Ortskuratorin Weimar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Bürgermeister Hans-Joachim Roth und Bauamtsleiterin Andrea Brüsch in der Schlotheimer Mühle am Ortsrand von Schlotheim. Im Gepäck hat sie einen symbolischen Fördervertrag über 3.000 Euro, mit denen die Denkmalschutzstiftung die Instandsetzung der Fenster fördert. Nachdem bereits 55.000 Euro für die Instandsetzung des äußeren Turmschaftes und des Inneren der Mühle zur Verfügung gestellt werden konnten, sollen nun die erhaltenen historischen Kittfalzfenster repariert werden.

Auf der Anhöhe am Rande des Ortes prägt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Windmühle als Wahrzeichen und landschaftsprägende Dominante den Ort. Da von den einst 27 Windmühlen des Kreises nur noch fünf erhalten sind, hat der Bau einen besonderen wirtschaftsgeschichtlichen Zeugniswert.

Die Turmholländermühle wurde 1861 als einfache zweigeschossige Mühle errichtet. Der massive, konische Schaft besteht im unteren Teil aus Natursteinmauerwerk in unregelmäßigen Schichten, dann aus Kalksteinmauerwerk und im oberen Bereich aus Backstein. 1922 wurde der Mühlenturm um fünf Meter aufgestockt, erhielt ein neues Flügelkreuz und eine aus Wittenberge stammende Haube mit Windrose, die es ermöglichte, dass sich nun die Mühle automatisch in den Wind drehte. Ab 1969 wurde nur noch mit Elektrokraft geschrotet. Danach erfolgte ein teilweiser Abbau der Mühlentechnik.

Im Inneren bilden vier Holzpodeste die Arbeitsebenen. Die Deckenbalken spannen frei auf die Außenwände. Ein Teil der Technik ist ausgelagert, aber noch weitgehend vollständig erhalten, so dass sich die Arbeitsweise der Mühle anschaulich nachvollziehen lässt. Für den in Gemeindebesitz befindlichen Bau engagierte sich jetzt ein Förderverein, der auch das benachbarte, gut besuchte Seilermuseum betreut. Beide Objekte stellen besonders für Schulklassen ein interessantes Besichtigungsobjekt dar. Nachdem die Kappe, die Zimmermannskonstruktionen innen und die Mauerwerksinstandsetzung technisch einwandfrei ausgeführt wurden, fehlt an der Reparatur der Außenhülle noch die Instandsetzung der Fenster. Die Fenster stammen aus der DDR-Zeit, sind aber traditionell mit Kittfalz gefertigt und sollen nun erhalten bleiben.

Die Schlotheimer Mühle ist eines von über 450 Denkmalen, die die DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.