10.12.2015 – Presse

Die 7 meistgefährdeten Kulturstätten Europas 2016

Schloss Rossewitz © M.L.Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Dagegen hat Schloss Gelbensande Unterstützung gefunden © M.L.Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Baudenkmale in Gefahr

Europa Nostra - die Stimme des Kulturerbes in Europa - veröffentlicht am heutigen Donnerstag, den 10. Dezember 2015 die Kandidaten für die sieben aktuell meistgefährdeten Kulturstätten Europas. Dazu gehört in Deutschland das Wasserschloss Divitz bei Barth am Rande des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Eine der bedeutendsten Wasserburgen Norddeutschlands, die noch im 18. Jahrhundert im barocken Stil umgebaut worden ist, ist heute kaum mehr als eine Ruine. Das Europa-Nostra-Programm zum Erhalt der sieben meistgefährdeten Kulturstätten benennt diese Denkmale, um durch die Mobilisierung von Partnern ihre dauerhafte Bewahrung zu ermöglichen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), Mitglied bei Europa Nostra, begrüßt die Gefährdetenliste, steht das Denkmal in Divitz doch stellvertretend für viele akut bedrohte Landschlösser und Herrensitze in Deutschland. Allein Mecklenburg-Vorpommern besitzt mehr als 2.000 Adelssitze. Oft ist ihre Lage überaus idyllisch, doch so fernab der Hauptverkehrsstraßen, dass es nicht gelingt, ihnen mit einer neuen Funktion die Zukunft zu sichern. Denn nicht alle Bauten lassen sich zu einem Museum, Hotel oder Wohngebäude umbauen.

So gehört Schloss Rossewitz auf halbem Weg zwischen Güstrow und Rostock, das wegen seiner illusionistischen Wandmalereien ein Denkmal von nationaler Bedeutung ist, seit 1994 zu den Sorgenkindern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, da der Erhalt des frühesten Barockbaus in Mecklenburg noch immer nicht gesichert ist. Ein weiteres Beispiel ist Schloss Ivenack. Hier förderte die Denkmalstiftung die Dachsanierung, um wenigstens vorerst den weiteren Verfall zu stoppen. Ein glücklicheres Schicksal haben Schloss Bothmer, die größte barocke Schlossanlage des Landes, aber auch die Jagdschlösser Gelbensande bei Rostock und Granitz bei Binz auf Rügen. Beim Rittergut Pansevitz auf der Insel förderte die DSD die Sicherung der Schlossruine. Der angrenzende bedeutende Landschaftspark wurde vor wenigen Jahren zum Friedwald. Dadurch ermöglichen die Ruheplätze unter den jahrhundertealten Bäumen heute den Erhalt des Parks.

Das Beispiel zeigt: Innovative Lösungen, durch die leerstehende Häuser eine wirtschaftlich rentierliche Lösung erhalten, retten Denkmale. Die Stiftung hofft daher sehr, dass das Europa-Nostra-Programm zum Erhalt der 7 meistgefährdeten Kulturstätten Menschen mit aussichtsreichen Ideen motiviert - nicht nur für das Schloss in Divitz.

Weitere Informationen: www.europanostra.org/7-most-endangered/.