08.06.2022 – Berlin

Die Alte Dorfkirche in Zehlendorf steht wieder offen

Alte Dorfkirche in Zehlendorf * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Alte Dorfkirche in Zehlendorf * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Festgottesdienst und Orgelmeditation

Am Samstag, den 11. Juni 2022 um 16.00 Uhr wird die Alte Dorfkirche in Zehlendorf nach mehrjähriger Restaurierung feierlich wieder eröffnet. Den Gottesdienst feiert Alt-Bischof Dr. Wolfgang Huber. Anschließend ist Zeit zur Begegnung und zum Beisammensein. Um 19.00 Uhr endet die Feierlichkeit mit einer Orgelmeditation mit Kantor Cornelius Häußermann.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei dem Festakt durch ihre Ortskuratorin Dr. Beatriz Behrends-Steins vertreten wird, unterstützte in der Sanierungsphase die Instandsetzung der Außenwände und des Dachs des Gotteshauses. Die Zehlendorfer Kirche ist eines der über 180 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin gefördert hat.

Zusammen mit dem heute als Heimatmuseum dienenden alten Schulhaus prägt die Kirche den historischen Ortskern. Der Überlieferung nach war es Friedrich II., der 1768 den Kirchenneubau im "historischen" Winkel des Stadtteils Zehlendorf veranlasste. Bei einem Pferdewechsel war ihm der Anblick der im Siebenjährigen Krieg zur Ruine gewordenen Zehlendorfer Dorfkirche ein Schandfleck. Der König stiftete das Bauholz und 6.000 Taler für den Wiederaufbau.

Die neue Kirche bot mit ihren 300 Sitzen mehr Gläubigen Platz, als der Ort Einwohner hatte. Der achteckige Grundriss erinnert an einige Zentralkirchen des Mittelalters in der Mark Brandenburg. Mitte des letzten Jahrhunderts hatte sich der Außenputz der Kirche soweit gelöst, dass der große Anteil an Feldsteinen im Ziegelmauerwerk sichtbar war, man hatte sie bereits in der Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert verbaut. Daher vermutet man, dass der Architekt der achteckigen Barockkirche aus dem königlichen Baubüro in Potsdam kam. Die Dorfkirche besitzt heute einen Reichtum an Kunstwerken, den sie früher nie besaß. Die Zehlendorfer Dorfkirche zählt zu den ältesten Dorfkirchen Berlins, von denen noch 44 erhalten sind.

Rissschäden am Mauerwerk, eine ungenügende Aussteifung des Dachtragwerks und ein Dachstuhl, der durch teils fehlendes, teils vom Schwamm geschädigtes Gebälk statisch im Bestand gefährdet war, konnten durch die Maßnahmen, etwa die statische Instandsetzung der Außenwände, behoben werden.